Jan Willem-Brands

ist Geschäftsführer Kollaboration und seit 2008 CTO bei Barco.

Trends für den Meetingraum – was kommt 2017?

2016 stimmten die Briten stimmen für den Brexit, Trump wird US-Präsident und DiCaprio bekommt den ersten Oscar. Ganz so dramtisch werden es im Bereich Tagungsräume 2017 nicht, aber Jan Willems-Brand von Barco sieht auch hier 2017 spannende Veränderungen kommen.

Einer der größten Trends des Jahres 2016 waren sicher die sogenannten Huddle Rooms. Diese sind mit der nötigen Präsentationstechnik, AV und Video ausgestattet und für dynamische und weniger formale Situationen gedacht. Vom spontanen Call mit einem potenziellen Kunden bis hin zu einer Gruppendiskussion über ein Projekt: Der Raum ist flexibel, muss nicht unbedingt im Voraus gebucht werden und kann für enge Zusammenarbeit genutzt werden.

Dies ist eine gute Ergänzung zu Sitzungssälen oder Tagungsräumen, in denen eher förmliche Zusammenkünfte abgehalten werden, bei denen kaum eigenes Engagement der Teilnehmer erforderlich ist. Daher wird es künftig in mehr und mehr Unternehmen solche “Huddle Rooms” geben.

4K – macht 2017 schärfer

Kein Blick auf Trends wäre vollständig ohne das Thema 4K/UHD. Als Konsumenten sind wir bereits mit 4K in Kontakt gekommen – sei es durch den neuen Fernseher oder durch Sender, die UHD-Inhalte für unsere Geräte anbieten. Dieser Trend findet aber nicht nur in den eigenen vier Wänden Anklang, sondern auch in der Arbeitswelt.

Hier liegt der Schwerpunkt auf 4K-fähigen Flachbildschirmen. Sie sind inzwischen in vielen Konferenzräumen oder überall dort, wo Bildschirme benötigt werden, Standard. Damit steht vielen Mitarbeitern eine so qualitativ hochwertige Auflösung zur Verfügung, dass alle Präsentationsinhalte – Grafiken, Fotos oder Excel Tabellen – deutlich zu sehen sind. Zudem macht es diese Technologie möglich, Inhalte interaktiv abzugleichen und auszutauschen.

Sicherheit und Privatsphäre

Die Sorgen um Datensicherheit und Privatsphäre stehen nicht erst seit 2016 regelmäßig auf der Agenda. Sie sind laufend ein Thema und Social-Media-Riesen sowie Suchmaschinen werden fast täglich in Frage gestellt. Aber auch Unternehmen müssen sich fragen, ob und wo ihre Daten gespeichert werden beziehungsweise ob sie abgefangen werden können. Daher stehen sie vor der Aufgabe, ihr eigenes Netzwerk sicher zu gestalten sowie gleichzeitig die Privatsphäre und Sicherheit aller Daten zu gewährleisten. Das gilt auch für die Daten, die während einer Besprechung oder bei einer Zusammenarbeit übertragen werden.

Schon wieder BYOD

“Bring Your Own Device” (BYOD) ist nichts neues, doch bis jetzt hat es den Konferenzraum noch nicht revolutioniert. Vor fünf Jahren waren sich viele sicher, dass das iPad Einfluss darauf nehmen würde, wie wir während eines Meetings interagieren. Doch bis heute werden Tablets und Smartphones kaum dafür genutzt, Inhalte zu teilen oder zu präsentieren.

(Bild: Shutterstock)
(Bild: Shutterstock)

Im Jahr 2017 wird man diesem Ziel endlich näher kommen. Denn es kommen zunehmend drahtlose Kommunikationswege wie Bluethooth und Near Field Communication (NFC) zum Einsatz, um die Geräte der Sprecher automatisch mit der Konferenzraumtechnologie zu verbinden. So ist es deutlich einfacher, Inhalte von Tablets oder Smartphones zu teilen.

2017 – das Jahr der Interaktivität und der Digital Natives

Interaktivität wird im neuen Jahr eine wesentliche Rolle spielen. Denn mehr und mehr Nutzer sind auf der Suche nach einer immersiven Erfahrung – sie wollen also in die virtuelle Umgebung eintauchen. Sei es über die Sprachsteuerung oder mit Apps, die für spezielle Bedürfnisse entwickelt wurden. Diese Möglichkeiten beeinflussen natürlich auch das Engagement und die Interaktionen zwischen den Teilnehmern im Konferenzraum: Das Konzept eines Meetings wird immer stärker aufgelockert und Präsentationen entwickeln sich mehr und mehr zu Gesprächen.

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Effektive Meeting-und Kollaboration-Lösungen

Mitarbeiter sind heute mit Konnektivität, Mobilität und Video aufgewachsen oder vertraut. Sie nutzen die dazu erforderlichen Technologien privat und auch für die Arbeit bereits jetzt intensiv. Nun gilt es, diese Technologien und ihre Möglichkeiten in Unternehmen strategisch einzusetzen.

Doch damit nicht genug. 2017 werden weitere Digital Natives auf den Arbeitsmarkt strömen. Im digitalen Zeitalter mit Internet und intelligenter Technologie aufgewachsen, erachten sie den Umgang damit als selbstverständlich und wollen auch im Berufsleben nicht darauf verzichten. Aber nicht nur sie, sondern auch die Post-Millennials und die Generation Z bringen neue Erwartungen an Technologie und Arbeitsweise mit. Diese Entwicklung wird auch an Tagungsräumen und Huddle Rooms nicht spurlos vorüber gehen – insbesondere im Hinblick auf den Wunsch nach intelligenten Technologien.

Fazit

Flexible Arbeitsplätze, Globalisierung und Mobilisierung der Mitarbeiter haben dazu geführt, dass sich Konferenzräume in den letzten Jahren stark verändert haben. Und auch das neue Jahr wird einige Trends mit sich bringen. Doch das Herzstück ist und bleibt eine enge Zusammenarbeit im Team. Sie spielt eine wichtige Rolle im Unternehmen, um Vertrauen aufzubauen, Mitarbeiter zusammenzubringen und Engagement zu fördern.