Hans Göttlinger

ist Telekommunikations- und Sales-Experte bei Tata Communications

Wide Area Networks der Zukunft: die KION Group – ein Best-Practice-Beispiel

Ein schneller und zuverlässiger Zugang zu Internet und webbasierten Anwendungen auf der ganzen Welt ist für Unternehmen längst zu einer Kernanforderung geworden. Wide Area Networks oder WANs sind nicht neu, die Anforderungen an sie sind allerdings enorm gestiegen. Hans Göttlinger, Director Sales DACH bei Tata Communications erläutert heute in seinem Blog für silicon.de ein Beispiel aus der Praxis.

So spielen höchste Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und intelligentes Netzwerk-Management in Kombination mit gesteigerter Kosteneffizienz eine immer größere Rolle.  Ein Unternehmen, das genau vor dieser Herausforderung stand, ist die KION Group mit Hauptsitz im hessischen Wiesbaden. Die KION Group ist der weltweit zweitgrößte Hersteller von Flurförderzeugen und Lagertechnik und hat sich im Rahmen seiner 2020 Strategie ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt. Teil dieser Strategie ist es unter anderem, die globale WAN-Infrastruktur komplett neu zu organisieren. Bis vor kurzem wurde diese noch über zahlreiche, nicht konsolidierte Anbieter bereitgestellt. Das Unternehmen arbeitete somit mit einer Netzwerk-Architektur, die nicht länger in der Lage war, die über 22.000 Mitarbeiter an 330 Standorten weltweit effizient miteinander zu vernetzen.

Die KION Group hat sich deshalb entschieden, in eine neue zukunftsweisende Lösung zu investieren, anstatt ihre alte Netzwerkarchitektur anzupassen. Das Ziel war klar: Konsolidierung auf einen globalen Anbieter, der das nötige Backbone, die entsprechenden Services für das Management der “letzten Meile” sowie andere fortschrittliche Technologien innerhalb eines einzigen Dienstes bieten kann. So sollten Wartungs- und Service-Kosten reduziert werden.

Intelligentes Netzwerk-Management ist der Schlüssel

Unmöglich? Nicht wirklich – Dank “Smart Network Management”. Durch die Wahl eines anwenderfokussierten Ansatzes ist die KION Group nun in der Lage, den über ihr Netzwerk laufenden Traffic vollständig zu kontrollieren. Mit benutzerdefinierter Software und Netzwerktechnologie wird das neue Netzwerk der KION Group anwendungsfokussiert: Auf diese Weise lässt sich  leichter identifizieren, welche verschiedenen Datenarten über das WAN fließen und zudem neue Erkenntnisse für die IT-Abteilung für schnellere und verbesserte Anwendungen gewinnen. Dieser “Application Aware Networking” genannte Ansatz ermöglicht IT-Abteilungen, nicht nur die Leistung von im Netzwerk genutzten Anwendungen zu messen, sondern auch zu ermitteln, wie diese effektiv für jeden individuellen Nutzer bereitgestellt werden kann.

Unternehmen können so ermitteln, welche Anwendungen das Netzwerk am meisten belasten, anstatt nur netzwerkzentrierte Probleme zu monitoren. Dadurch wird die Qualität der Dienste für die End-Anwender maßgeblich gesteigert. Auf diese Weise können CIOs ihre internen KPIs leichter erfüllen, da sie besser verstehen, warum sich Dienste auf bestimmte Art und Weise verhalten.

Darüber hinaus können sie das Netzwerk in Echtzeit anpassen, um Probleme zu beheben und das Kostenmanagement sowie die Anwender-Erfahrung zu verbessern. Wenn beispielsweise bestimmte Anwendungen eine große Menge an Bandbreite beanspruchen, dabei aber nur von wenigen Nutzern verwendet werden, kann der CIO wahlweise anderen Traffic priorisieren oder Daten der Anwendungen auf andere Pfade umleiten. Um schnell und einfach reagieren zu können, kann eine einzige Benutzeroberfläche dabei helfen, stets den Überblick zu behalten –  trotz wachsender Komplexität des Wide Area Networks.

Im Fall der KION Group wurde ein Maximum an Kosteneffizienz durch die nahtlose Verbindung des unternehmenseigenen privaten WANs mit öffentlichen Internetverbindungen bei gleichzeitiger Nutzung von cloudbasierten Sicherheitslösungen erreicht. Dadurch war die KION Group in der Lage, die Netzwerkkapazität deutlich zu erhöhen, aber die Kosten gleichzeitig niedrig zu halten.

Flexible Lösungen für zukünftige Anforderungen

In diesem Zusammenhang bedeutet “intelligent” auch “flexibel”. Vor allem muss das Netzwerk in der Lage sein, sich entsprechend anzupassen, wenn  das Unternehmen wächst und sich weiterentwickelt  – sowohl in Bezug auf einen globalen Zugang, Kapazitäten als auch Geschwindigkeit.

Im Hinblick auf das Internet of Things gewinnt dieser Aspekt sogar noch an Bedeutung. Durch die Vernetzung immer weiterer Geräte – sei es im Bereich von M2M oder Verbraucher- und Kundenanwendungen – nimmt der Datenverkehr weiter zu und macht die Netzwerkinfrastrukturen in der Folge komplexer.

Diese Entwicklung hat bereits begonnen und deshalb sollten Unternehmen nicht zu lange warten, bevor sie ihre Netzwerkarchitektur einer kritischen Prüfung unterziehen. Natürlich kann niemand genau vorhersagen, wie sich das Internet of Things entwickeln wird. Aber ein flexibles WAN, das sich gemäß der Bedürfnisse des Unternehmens anpasst und mitwächst, kann die IT zu dem machen, was sie eigentlich sein sollte – dem Wegbereiter für Innovation und Wachstum.