Yahoo schließt Frieden mit Icahn

Nach wochenlangem Streit hat sich Yahoo nach eigenen Angaben mit dem Großinvestor Carl Icahn über die künftige Zusammensetzung der Unternehmensführung geeinigt. Der Großaktionär zog seine eigene Liste mit Gegenkandidaten zur Abwahl des kompletten Yahoo-Verwaltungsrats zurück.

Dafür werde er nun selbst Mitglied des Gremiums, welches nach der Yahoo-Hauptversammlung am 1. August auf elf Sitze erweitert wird. Der amerikanische Milliardär Carl Icahn bekommt für sich und seine Vertrauten insgesamt drei Sitze im Yahoo-Verwaltungsrat.

Damit stehen im Rahmen der Hauptversammlung acht Mitglieder des Yahoo-Boards zur Wiederwahl. Es handelt sich um Roy Bostock, Ronald Burkle, Eric Hippeau, Vyomesh Joshi, Arthur Kern, Mary Agnes Wilderotter, Gary Wilson und Jerry Yang. Aufgrund der nunmehr getroffenen Vereinbarung werde Robert Kotick jedoch nicht mehr für ein Amt im Yahoo-Board zur Verfügung stehen, teilte das Unternehmen mit.

Icahn, der derzeit 4,98 Prozent der ausstehenden Anteilsscheine von Yahoo hält, hatte sich darüber empört, dass die Yahoo-Führung, das Milliarden-Übernahmeangebot von Microsoft abgelehnt hatte. Deshalb wollte er mit seinen eigenen Vorschlägen die komplette Yahoo-Führungsspitze ersetzen. Der Investor hält nach wie vor einen Verkauf des gesamten Unternehmens oder der Suchmaschinen-Sparte an den Softwareriesen als beste Lösung im Sinne der Aktionäre.

Der Yahoo-Verwaltungsrat hatte vergangene Woche Microsoft den Kauf des gesamten Unternehmens für 33 Dollar je Aktie oder 47,3 Milliarden Dollar angeboten. Zudem hatte das Unternehmen erklärt, dass es jetzt bereit sei, sich vom Suchgeschäft zu trennen, jedoch zu einem höheren Preis als von Microsoft angeboten. Der Redmonder Softwareriese lehnte beide Angebote ab. Man wolle die Türen aber offen halten. Analysten gehen davon aus, dass ein Komplett-Verkauf von Yahoo noch im Juli möglich ist.