Datenmanagement ist ein Teamsport

Data
Datenflut (Bild: Shutterstock/Nomad_Soul)

Warum Unternehmen ihre Mitarbeiter im Umgang mit Daten ausbilden sollten, wie der Start in ein datenzentriertes Unternehmen gelingt und welchen Nutzen dies mit sich bringt, erklärt Jan Wetzke, Director Sales DACH bei Talend.

Während in Unternehmen die Datenberge wachsen, fragen sich Manager, wie sie aus diesen Daten verwertbare Informationen für die eigene Organisation generieren können. Ein erster Schritt könnte darin bestehen, ein Datenmanagement-Team zu etablieren, an dessen Spitze der Chief Data Officer (CDO) steht: Seine Aufgabe ist es, Unternehmen datenzentriert aufzustellen und dadurch neue Geschäftsmöglichkeiten zu identifizieren.

In den USA sind CDOs in allen Hierarchieebenen bis auf Vorstandsebene zu finden. In Deutschland sind diese Datenexperten zumeist auf Abteilungsebene verankert und sind insgesamt eher noch eine Seltenheit. Eine Erhebung des ITK-Verbands Bitkom aus dem Jahr 2017 zeigt, dass es zu diesem Zeitpunkt nur in jedem zehnten Unternehmen in Deutschland einen Chief Digital oder Data Officer (CDO) oder eine vergleichbare Position wie zum Beispiel einen Leiter Digitalisierung gab.

<b>Jan Wetzke, der Autor dieses Beitrags, ist Director Sales DACH bei Talend (Bild: Talend).</b>
Jan Wetzke, der Autor dieses Beitrags, ist Director Sales DACH bei Talend (Bild: Talend).

Mittlerweile sind CDOs auf dem Vormarsch, besonders in großen Unternehmen. Die Deutsche Bank, EasyJet, ProSiebenSat.1 Media oder die Deutsche Telekom – sie alle haben die Stelle eines CDOs in ihren Organisationen besetzt. Für diese Konzerne ist es wichtig, dass diese Datenspezialisten im Unternehmen den Überblick behalten, wo und wie Daten gesammelt und verarbeitet werden. Der CDO kann organisationsweit als Ansprechpartner fungieren, wenn Abteilungen spezielle Daten benötigen oder Fragen zur Datenerhebung haben. Der CDO von ProSiebenSat.1 Media sieht seine Aufgabe beispielsweise darin, die unterschiedlichen Datenquellen innerhalb seiner Organisation zusammen mit seinem Team zu synchronisieren und zu aktivieren.

Der CDO hat also hauptsächlich geschäftliche Aspekte im Blick. Damit unterscheidet er sich beispielsweise von fachlichen Experten wie einem Data Scientist, dessen Aufgaben darin bestehen, geeignete Datenquellen zu identifizieren und zusammenzustellen sowie Analysen vorzubereiten und durchzuführen. Zudem hat der CDO die Aufgabe, ein Datenteam aufzubauen, mit dem Ziel, eine datengesteuerte Kultur innerhalb der gesamten Organisation zu etablieren. Hierfür sind ganz unterschiedliche Rollen und Aufgaben im Datenteam zu besetzen. So sind Fähigkeiten in den Bereichen Datenmanagement, Analytik, Datenwissenschaft, Ethik und digitale Transformation notwendig.

Daten-Know-how unternehmensweit aufbauen

Unternehmen haben damit begonnen, Datenteams aufzubauen und stellen dafür offenbar auch Budgets bereit: Im Zeitraum von 2016 bis 2017 sind laut den Marktanalysten von Gartner die Budgets für solche Maßnahmen um 23 Prozent gestiegen. Getrieben wird diese Entwicklung unter anderem durch die komplexen DSGVO-Anforderungen, jedoch nimmt auch die Relevanz von Daten für die Geschäftsentwicklung kontinuierlich zu.

Woher die Experten nehmen?

Es ist damit zu rechnen, dass der Bedarf an Fachkräften weiterhin steigt. So prognostiziert IBM einen massiven Anstieg an Arbeitsplätzen für Datenexperten bis zum Jahr 2020. Der Mangel an IT-Fachkräften erschwert jedoch den Aufbau eines Datenteams. Tatsächlich könnten in Europa bis 2020 bis zu 500.000 IT-Fachkräfte fehlen, so eine Studie des Beratungsunternehmens Empirica aus Bonn.

Die Alternative kann darin bestehen, eigene Mitarbeiter im Umgang mit Datenwerkzeugen auszubilden. Aufgaben wie das Datenqualitätsmanagement sollten sich ohnehin über alle Funktionsbereiche eines Unternehmens erstrecken, sodass sich unternehmensweite Weiterbildungsmaßnahmen auszahlen. Es ist daher sinnvoll, den Mitarbeitern in den Fachabteilungen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um die Datenqualität im Self-Service- Verfahren sicherzustellen. Cloud-basierte Tools, die schnell und einfach in den Abteilungen eingeführt werden können, sind heute bereits verfügbar und produktiv sinnvoll nutzbar.

Auf diese Weise können Unternehmen ihre Datenqualität schrittweise verbessern und gleichzeitig den Wert ihrer Daten steigern. Durch einfach bedienbare Cloud-Anwendungen lassen sich zudem Mitarbeiter eher motivieren, sich mit Datenauswertungen zu beschäftigen. Für den CDO ergibt sich dadurch die Möglichkeit, weitere Mitarbeiter für sein Datenteam zu gewinnen, wenn diese Spaß an der künftigen Arbeit haben. Denn nur durch Investition in die Datenkompetenz der Mitarbeiter wird es zukunftsorientierten Unternehmen künftig möglich sein, die Mehrwerte ihrer Datenbestände gewinnbringend zu nutzen.

So gelingt der Start

Für den Start in ein datenzentriertes Unternehmen eignet sich ein überschaubares Projekt mit einem Fachbereich, wie zum Beispiel dem Marketing. Daten über das Kundenverhalten und Absatzzahlen lassen sich in der Cloud in einem Data Lake zusammenführen und stehen dort für weitere Analysen zur Verfügung. Ziele könnten sein, neue Zusammenhänge rund um die Warenpräsentation oder über erfolgreiche Werbekampagnen genauer zu analysieren und daraus neue Ideen für das Marketing zu entwickeln. Über die Cloud erhalten die Fachbereiche die benötigten Daten sogar im Self-Service, können also auch ohne IT-Abteilung neue Erkenntnisse aus Daten gewinnen.

Weiterhin sind einmal in der Cloud gespeicherte Daten wiederverwendbar, können also von verschiedenen Abteilungen und Standorten sehr einfach für eigene Projekte genutzt werden. Für diese Bereitstellung bietet Talend seine Lösungen für eine Datenintegration und das Datenmanagement in der Cloud an. Die Talend Data Fabric Plattform arbeitet technologieübergreifend und unterstützt alle großen Public Cloud-Anbieter.

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