Während Cisco patcht, macht sich Juniper einen “Security-Namen”

“Die Unternehmen brauchen intelligente Wege, ihre Netzwerke zu gebrauchen und dazu gehört zuallererst die Sicherheitstechnik.”

“Die Unternehmen brauchen intelligente Wege, ihre Netzwerke zu gebrauchen und dazu gehört zuallererst die Sicherheitstechnik.” So begründet Scott Kriens, CEO und Chairman von Netzwerkunternehmen Juniper, den aktuell beschlossenen  Zukauf der Network Security-Firma Netscreen. Aus einer ersten Sicht der US-Analysten macht diese Verbindung durchaus Sinn, da das Kundenvertrauen derzeit vor allem durch Security-Fragen getrieben wird.
Von beiden Unternehmen liegt derzeit eine Einverständniserklärung zu dem überraschend hohen Kaufpreis von 4 Milliarden Dollar vor. Der Hersteller von maßgeschneiderten Sicherheitslösungen in verschiedenen Schichten des Unternehmensnetzwerks wurde 1997 in Kalifornien gegründet und hat derzeit weltweit 850 Fachkräfte auf der Gehaltsliste. 

Damit sind die Gerüchte an der Wall Street vom letzten Jahr aber nur teilweise bestätigt. Damals hieß es, Start-ups wie Megisto, Starent oder Watercove seien eine gute Partie für Juniper und mit dem Taschengeld bezahlbar. Die kleinen US-Infrastrukturanbieter würden ins Portfolio passen. Außerdem sollte der Ethernet-Anbieter ‘Force 10 Networks’ ein wahrscheinlicher Übernahmekandidat sein. Nun gewinnt aber im Lichte der jüngsten Sicherheitslücken in Cisco-Produkten der Zukauf an Brisanz für den Netzwerkmarkt.

Kriens sagte in einer Telefonkonferenz folgerichtig mit Blick auf Cisco, die nunmehr angefochtene Nummer Eins: “Es gibt nur sehr wenige Unternehmen im Netzwerkbereich, die die hohen Sicherheitsbedingungen der Kunden wirklich 24 Stunden am Tag erfüllen können. Aber je komplexer die Probleme werden, desto weniger braucht der Kunde Katalogware, sondern einen persönlichen Service von einem Unternehmen, das seine Bedürfnisse versteht.”

Zu den nächsten Schritten in diese gemeinsame Richtung sagten beide CEOs, also auch Robert Thomas als CEO von Netscreen, lediglich: In beiden Bereichen, also bei dem bisherigen Juniper-Portfolio wie auch bei den Sicherheitslösungen, werde die neue Firma wachsen. Dies gelte vor allem für gemeinsame Kunden aus Handel, Telekommunikation und dem prestigeträchtigen  Regierungsbereich. Zahlen zu den Verhältnissen, wie viel des Umsatzes aus welchem Bereich kommen soll, und wie die Personalverteilung aussehen wird, nannten die beiden nicht. Im nächsten Quartal werde erst der definitive Beschluss gefasst und dann gebe es auch näher Informationen zu den Zukunftsplänen und der Struktur. Allerdings helfe bei dem Zusammenschluss, dass eine “gleiche Unternehmenskultur und eine Vielzahl jetzt schon gemeinsamer Kunden” bei den anstehenden Aufgaben helfe.