Twitter und der Hashtag WikiLeaks

Je heftiger der Fall WikiLeaks und seine Folgen dieser Tage diskutiert wird, desto mehr fällt auf: In den “Trending Topics” bei Twitter taucht der entsprechende Hashtag nicht auf, das gilt auch für das Schlagwort Assange. Twitter erklärt das mit dem hauseigenen Algorithmus, doch es bleibt ein fader Beigeschack.

Sowohl in der Blogger-Szene sowie in der Presse wird seit Tagen über eine mögliche Zensur spekuliert. Es liege der Verdacht nahe, dass Twitter die Liste der Top-Themen zensiere und so versuche, das Thema WikiLeaks zu verbergen, spekulieren kritische Beobachter.

Sie stelle gleichzeitig die Frage in den Raum, ob die Twitter-Betreiber unter politischem Druck stehen. Nachdem Amazon die Plattform von ihren Servern verbannte, der DNS-Provider dafür sorgte, dass die Seite nicht erreichbar war und PayPal das Unternehmenskonto löschte, erscheine das als plausible Erklärung.

Seit kurzem gibt es nun eine offizielle Stellungnahme von Twitter zu dem Thema. “Die Trends-Liste ist so gestaltet, das sie Usern hilft, ‘die neuesten’ der neuen Nachrichten weltweit in Echtzeit zu entdecken”, schreibt Twitter-Pressesprecher Matt Graves in einer E-Mail. Deshalb filtere der Algorithmus, der die Liste zusammenstellt, “gerade jene Themen heraus, über die genau jetzt mehr gesprochen wird als zuvor”.

Soll heißen: Der Hashtag WikiLeaks ist schon zu lange auf gleichen Niveau populär, um noch in den “Trending Topics” aufzutauchen. Ein Trend sei – so die Twitter-Definition – durch eine schnelle Zunahme im Tweet-Volumen gekennzeichnet. Und nicht allein durch die Masse.

Seit dieser Erklärung trägt die Social-Media-Community Argumente für und wider diese Theorie zusammen. Handfeste Beweise kann keine Seite vorlegen.