Qimonda: Ultimatum an die Mitarbeiter

Die Lage beim insolventen Speicherchip-Hersteller Qimonda spitzt sich immer mehr zu. Am 23. März hat Insolvenzverwalter Michael Jaffé den Dresdner Mitarbeitern ein Ultimatum gestellt.

Wie die ‘Dresdner Neuesten Nachrichten’ berichten, fanden am 23. März in Dresden Betriebsversammlungen statt. Jaffé habe rund 2200 der 2780 Qimonda-Mitarbeiter vor eine Alternative gestellt: Kündigung oder Wechsel in eine Transfergesellschaft. Die übrigen 580 Angestellten sollen den Betrieb teilweise aufrechterhalten beziehungsweise die Anlagen herunterfahren. Die Löhne dieser Mitarbeiter will Jaffé zahlen.

Die Transfergesellschaft soll nach dem Bericht über 14 Millionen Euro verfügen, die Jaffé mit einem Kredit finanzieren will. Bis zum Freitag, dem 27. März, 12.00 Uhr, müssten sich mindestens 90 Prozent der infrage kommenden 2200 Mitarbeiter zum Wechsel in die Transfergesellschaft bereit erklären. Sonst werde das Projekt abgeblasen, hieß es. In anderen Worten: Sonst drohen Kündigungen.

Die Transfergesellschaft sei für dreieinhalb Monate angelegt. In dieser Zeit sei er “zu über 50 Prozent optimistisch”, einen Investor zu finden, sagte Jaffé. Eventuell sei es möglich, eine längere Laufzeit der Gesellschaft mit Hilfe des EU-Globalisierungsfonds und der Qimonda-Mutter Infineon zu finanzieren. Wenn die Mitarbeiter in der Gesellschaft seien, könne die Produktion jederzeit wieder hochgefahren werden.

Es ist schwer zu prognostizieren, ob die geforderte Wechselquote von 90 Prozent erreicht werde, sagte Qimonda-Betriebsratsvorsitzender Martin Welzel. “Ich persönlich sehe in der Transfergesellschaft aber die einzige Lösung, um Qimonda zu retten.” Die Mitarbeiter hätten auch noch viele offene Fragen, so Welzel gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Offen sei unter anderem die Höhe der Entlohnung in der Transfergesellschaft.

Fotogalerie: Qimonda-Demonstration in Dresden

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