Jugendliche vermieten Zombie-Netzwerke an Hacker

Computervieren, die private Rechner zu willenlosen Zombie-Sklaven machen, sind längst keine Seltenheit mehr.

Computervieren, die private Rechner zu willenlosen Zombie-Sklaven machen, sind längst keine Seltenheit mehr. Ohne Wissen des Besitzers führen die Rechner Befehle einer unbekannten und bösartigen Kontrollzentrale aus. Miteinander verbunden ergeben solche Computer ein leistungsstarkes Netzwerk, das von Sicherheitsexperten ‘Botnet’ genannt wird. Scotland Yard warnt jetzt davor, dass solche Zombie-Netzwerke immer häufiger an Hacker und Spammer vermietet werden.
Die Saboteure würden solche Netzwerke an jeden vermieten, der im Internet Schaden anrichten möchte, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich dabei auf eine Quelle bei Scotland Yard. Bei den Vermietern handle es sich oft um Hacker im Teenager-Alter. “Kleine Gruppen junger Leute kreieren ein 10.000 bis 30.000 Computer umfassendes Netzwerk und vermieten es an jeden, der Geld hat”, so der anonyme Experte für Computerkriminalität. Weltweit gebe es Millionen von Computern, die den Befehlen solcher krimineller Banden gehorchten und für rund 100 Dollar pro Stunde gemietet würden.

Durch die Kraft eines solchen Netzwerks kann ein Spammer beispielsweise eine regelrechte E-Mail-Sintflut versenden – im Namen eines ahnungslosen Computernutzers. Wesentlich bedenklicher sei es aber, so die Polizei, wenn solche Zombie-Netzwerke zur gezielten Sabotage eingesetzt werden. Es gebe die wachsende Befürchtung, dass Botnets große Datennetzwerke oder prominente Webseiten lahm legen könnten. Erste Beispiele dafür gibt es bereits. Mitte Juni hatten Hacker mit Hilfe eines Botnets das Servernetz von Akamai angegriffen und so die Sites von Apple, Google, Microsoft und Yahoo für mehr als zwei Stunden lahm gelegt.