Vorschau auf Office 15

Es wird nach wie vor noch Software auf Client-Rechnern installiert und daher bietet Microsoft die Standard-Software Office auch in der kommenden Version noch als klassische Desktop-Software. In den Vorabversionen, die derzeit im Netz kursieren, finden sich erstmals auch Hinweise auf die neue Oberfläche “Metro”.

Das vorliegende Build 15.0.2703.1000 gehört zum Milestone 2. Damit befindet sich Office 15 – wie es derzeit genannt wird – noch in einer frühen Entwicklungsphase. Optisch sind kaum Unterschiede zur aktuellen Version auszumachen: Alle Einzelanwendungen tragen noch das Office-2010-Branding, auch beim Ribbon zeigen sich auf den ersten Blick keine Unterschiede.

Eine Neuerung, wenn auch recht unspektakulär, zeigt sich nur an der Oberfläche von Outlook: Unten links stehen in relativ großer Schrift die Worte Mail, Calendar und Contacts. Sie dienen als Schaltflächen. Das ist ein erster Hinweis darauf, dass Microsoft den von Windows Phone 7 bekannten Metro-Look auf Office ausdehnen will. Metro basiert darauf, anstatt vieler grafischer Elemente Text zu verwenden, was für eine bessere Nutzerführung und ein aufgeräumtes Interface sorgen soll.

Bereits vor einigen Wochen sind Screenshots einer anderen Outlook-Vorabversion aufgetaucht, bei der auch andere Bereiche der Applikation nach dem Metro-Prinzip umgestaltet waren. Wie eine Metro-Desktop-Applikation aussieht, zeigt der Zune-Client.

Ob und wie konsequent Microsoft Metro in Office 15 umsetzt, ist derzeit aber noch offen. Im Gegensatz zum Smartphone-OS Windows Phone oder dem Zune-Client müssen deutlich mehr Funktionen abgebildet werden, was die Implementierung nicht gerade einfacher macht. Zudem ist fraglich, wie Metro zum eher überfrachteten Ribbon passt.

In Excel findet sich ein neuer Filter namens “Timeline”, über dessen Funktion bislang nichts bekannt ist. Auch das Diagramm-Fenster wurde leicht überarbeitet. Atom-Feeds können für den Datenimport genutzt werden. Word enthält jetzt eine Funktion für das Einfügen von Onlineinhalten wie Videos und Audiodateien. Zudem können Dokumente online freigegeben und anderen Nutzern live zur Verfügung gestellt werden – ähnlich wie das heute schon in Powerpoint 2010 möglich ist. Alle hier beschriebenen Funktionen können im Test aber nicht ausgeführt werden. Scrollen und die Auswahl von Text werden durch weichere Animationen dargestellt.

Die Visualisierungs-Software “Visio”, die den kleineren Teil der Office-Anwender nutzt, ermöglicht die Darstellung von Formen, als wären sie mit der Hand gezeichnet.

Da es sich um eine frühe Vorabversion handelt, sind im Office-Build 15.0.2703.1000 eher neue Ansätze zu finden als fertige Funktionen. Ob es beispielsweise die Metro-Oberfläche oder ein App Store in die finale Version schafft, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen. Informierte Kreise gehen derzeit von einer Markteinführung Ende 2012 oder 2013 aus. Damit kommt die nächste Office-Generation vermutlich erst nach Windows 8, das fürs zweite Halbjahr 2012 erwartet wird.