Categories: Data

Gelebte Datenanalyse: Wie leben und arbeiten Europäer?

Wer beides beherrscht, dem sind für seine Auswertungen kaum Grenzen gesetzt, vorausgesetzt er verfügt über die entsprechende Datenbasis. Im wahrsten Sinne des Wortes “grenzüberschreitend” ist eine neue App von Qlik, die das Leben und Arbeiten innerhalb der EU-Staaten vergleicht.

In einem gemeinsamen Projekt mit dem King’s College in London haben wir uns bei Qlik eine sehr große Datenbasis vorgenommen und eine Fragestellung untersucht, die vom klassischen Business Intelligence-Bereich abweicht: Wie tickt Europa? Gibt es Dinge, die wir Europäer gemeinsam haben? Wie sieht der Durchschnitts-Europäer aus? Und natürlich: Was unterscheidet uns von einander? Was zeichnet uns beispielsweise als Deutsche aus? Bestätigen sich die Stereotype?

Qlik visualisiert Daten. (Bild: Qlik)

Die App “Wie europäisch sind Sie?” vergleicht die entsprechenden Daten aus allen 28 EU-Ländern und fühlt genau diesen Fragen auf den Zahn. Hätten Sie beispielsweise folgendes gewusst?

  • Im EU-Durchschnitt sind 41 Prozent der Erwachsenen verheiratet, 39 Prozent sind Single.
  • Das europäische Durchschnittseinkommen beträgt 26.051 Euro im Jahr. Deutschland rangiert mit einem Jahresgehalt von durchschnittlich 36.269 Euro im Jahr im europäischen Vergleich auf Platz 5 hinter Luxemburg mit 52.041 Euro, Dänemark mit 38.806 Euro, Schweden mit 36.874 Euro und den Niederlanden mit 36.649 Euro.
  • Deutschland liegt im europäischen Vergleich hinsichtlich der Lebenserwartung auf Platz 8. Der Durchschnittsdeutsche wird 80,7 Jahre alt.
  • Griechenland hat die längste Wochenarbeitszeit in Europa: Knapp 42 Stunden arbeiten die Griechen durchschnittlich pro Woche. Die Deutschen haben verhältnismäßig viel Freizeit: Durchschnittlich arbeitet jeder Deutsche 35,3 Stunden pro Woche.
  • Bei den durchschnittlichen Nebenkosten für eine 85m² große Wohnung liegt Deutschland im Spitzenfeld – 272 Euro wurden 2014 für Wasser, Strom und Müllabfuhr fällig. Nur Großbritannien ist mit 276 Euro noch teurer. Zum Vergleich: In den Niederlanden lebt es sich mit rund 200 Euro schon erheblich preiswerter.

Die App “Wie europäisch sind Sie?” ist nur ein Beispiel dafür, was mit der Auswertung von Daten möglich ist und kombiniert dabei zwei wichtige Trends in der Datenanalyse: Self-Service BI und Datenvisualisierung. Self Service BI beschreibt die Anforderung an Business Intelligence-Lösungen, auch ohne tiefgreifendes technisches Know-how eigenständig Analysen durchführen und modifizieren zu können. Also beispielsweise ein Vergleich des Jahreseinkommens in den verschiedenen EU-Ländern. Die Erschließung neuer Erkenntnisse auf Basis von Daten wird damit jedem zugänglich. In Unternehmen wird die App dabei meist nicht vom Anwender selbst erstellt, sondern optimaler Weise von einer Person im Unternehmen, die der IT nahesteht und so Einblick in die Datenquellen hat, aber zugleich auch über das Fachwissen der jeweiligen Bereiche verfügt. Die Anwender selbst können per Drag-and-Drop Analysen erstellen und in Echtzeit neue Einblicke gewinnen.

Zusammen mit Self-Service BI wächst auch die Nachfrage nach flexiblen und interaktiven Visualisierungen kontinuierlich. Hier sollten sich Anwender nicht auf die Diagrammfunktionen und Charts eines BI-Anbieters beschränken lassen, sondern darauf achten, dass die Lösung auf offene APIs setzt und dadurch bereits entwickelte Grafiken integriert werden können.

Und noch etwas zeigt die EU-App: Es gibt mittlerweile ein Vielzahl externer Daten, die in einer BI-Lösung mit den unternehmenseigenen Daten verknüpft werden können und somit neue Impulse für Managemententscheidungen bringen können. Egal, ob Durchschnittsgehälter (teilweise heruntergebrochen auf einzelne Städte) oder auch das Wirtschaftswachstum bestimmter Regionen – es gibt zahllose Beispiele für externe Datenquellen, die als „Data-as-a-Service“ eine wertvolle Ergänzung für interne Daten darstellen. Normalisierte Daten aus verschiedenen Quellen können so miteinander verglichen, bewertet, überprüft und anschließend visualisiert werden. Öffentlich zugängliche Daten wie Unternehmensdemografie, Währung, Bevölkerung, Wirtschaftsindikatoren, Indikatoren für Entwicklung und Wetterdaten können entweder kostenfrei oder gegen Bezahlung digital bezogen werden und mit eignen Informationen in Verbindung gesetzt werden.

Mit öffentlich verfügbaren Daten haben wir in “Wie europäisch sind Sie?” unterschiedlichste Fakten aus der Europäischen Union in einer App vereint und bieten damit die Möglichkeit herauszufinden, wie wir in Europa wirklich leben. Und nebenbei ist es für Nutzer eines von vielen Beispielen um zu sehen, wie einfach es ist, auch eine enorm große Menge an Daten zu analysieren und in Form von Visualisierungen begreifbar zu machen.

Redaktion

Recent Posts

Cloud-Beschleuniger Covid

Vielfach hat die Coronapandemie bestehende IT-Strukturen aufgebrochen oder gar über den Haufen geworfen – gefühlt.…

3 Jahre ago

Trends 2021 – Vier Entwicklungen bei (Graph)Datenbanken und Datenanalyse

Das Covid-Jahr 2020 konnte die digitale Transformation nicht ausbremsen. Sogar ganz im Gegenteil: Viele Unternehmen…

3 Jahre ago

Ein globales digitales Identitätssystem muss Vertrauen und Transparenz schaffen

Nach Angaben der Weltbank fehlt mehr als einer Milliarde Menschen ein offizieller Identitätsnachweis. Ohne den…

3 Jahre ago

Nachhaltigkeit wird zu einem der Schlüsselkriterien in der Tech-Industrie

Das Thema Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Selbstverständnisses vieler Unternehmen. Wenig verwunderlich,…

3 Jahre ago

Chief Data Officer: Garanten für eine stärkere Datennutzung in Unternehmen

Unternehmen sammeln eine Vielzahl von Daten. Doch IDC Analysten fanden in ihrer aktuellen Studie „IDC‘s…

3 Jahre ago

Ethik, Regulierungen, Cloud: Der Nebel lichtet sich

COVID-19 hat 2020 sowohl Gesellschaft als auch Wirtschaft bestimmt. Unbestritten ist auch die katalytische Wirkung,…

4 Jahre ago