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Da rollt etwas auf uns zu – Daten sind der Treibstoff für die Mobilität von morgen

Seit Mitte Juni 2019 dürfen elektrische E-Scooter nun auch legal in Deutschland genutzt werden. Eine entsprechende Verordnung wurde im Mai von dem Bundesrat verabschiedet. Die neue Regelung gibt vor, dass Tretroller mit Elektromotor auf Straßen und Radwegen zu fahren sind – Auf dem Bürgersteig sind die bis zu 20 km/h schnellen E-Scooter nicht erlaubt.

E-Scooter (Quelle: GettyImages)

Die Nachfrage nach diesen kleinen Flitzern ist enorm. Eine Umfrage des ITK-Verbandes Bitkom hat ergeben, dass 43 Prozent der 16- bis 64-Jährigen auf private Autofahrten in der Stadt verzichten würden, wenn es ein entsprechendes Angebot für E-Scooter gäbe. Für eine weitere Verbreitung in den Städten sorgen Sharing-Anbieter wie Lime, Voi, Flash, Bird oder Tier. Die Roller werden daher schon bald eine wichtige Aufgabe im Personentransport übernehmen.

Geschäftsmodelle der Autohersteller verändern sich

Spannend ist zu beobachten, wie sich die Automobilhersteller in dem Markt für Mobility as a Service (MaaS) engagieren. So will BMW im Herbst 2019 einen E-Scooter für rund 800 Euro anbieten, während Skoda bereits ein Modell für 1.500 Euro vertreibt. In Zukunft könnten die Autohersteller ihre E-Scooter im Mietmodell anbieten, entsprechende Hinweise aus Wolfsburg waren dazu schon in den Medien zu lesen. Immerhin verfügt Volkswagen mit „We Share“ bereits über eine Plattform für das E-Auto-Sharing, in das sich auch E-Scooter integrieren lassen sollten. Die Idee einer Mobilitätsplattform hat Daimler mit Moovel bereits umgesetzt: Hier können Anwender unterschiedliche Verkehrsmittel für eine Route reservieren, buchen und bezahlen.

Jan Wetzke, der Autor dieses Beitrags, ist Director Sales DACH bei Talend (Bild: Talend).

Glaubt man den Prognosen von Unternehmensberatern wie der Boston Consulting Group, wird sich das Geschäftsmodell der Autobauer in den kommenden Jahren verändern. So könnte im Jahr 2035 das Kerngeschäft aus Verkauf und Aftersales nur noch 60 Prozent des Umsatzes erbringen, während 40 Prozent durch Mobilitätsdienste erreicht werden. Im Mittelpunkt steht das MaaS-Konzept, also die Bündelung verschiedener Transportmittel wie Bus, Bahn, Carsharing, Fahrrad oder Taxi – und jetzt eben auch von E-Scootern.

Daten treiben die Entwicklung an

Anbieter von Mobilitätsdiensten, die eine zentrale MaaS-Plattform entwickeln möchten, benötigen möglichst viele Informationen über ihre Kunden, deren bevorzugte Fahrtstrecken, den Status aller integrierten Transportmittel sowie Daten zur aktuellen Verkehrssituation. In diesem Szenario spielen aktuelle und zuverlässige Daten eine zentrale Rolle und entscheiden darüber, wie schnell und sicher ein Kunde sein Ziel erreicht.

Hier gilt BMW als Vorreiter, da das Unternehmen künftig sicherheitsrelevante Verkehrsdaten unter einer offenen Lizenz kostenfrei zur Verfügung stellen wird, beispielsweise für eine Car-to-Car-Kommunikation, um andere Verkehrsteilnehmer über mögliche Gefahren zu warnen. Weiterhin müssen aber auch regionale Verkehrsbetriebe, die Bahn sowie Fluggesellschaften aktuelle Statusdaten in eine MaaS-Plattform einspielen. Daher wird es künftig wichtig sein, dass Unternehmen eine flexible Datenplattform betreiben, um damit interne und externen Datenquellen inklusive der Cloud zu integrieren. Eine solche Plattform bietet beispielsweise Talend mit seiner Integration-as-a-Service-Lösung Talend Cloud.

Daten vertrauensvoll einsetzen

Neue Ideen für eine verbesserte Mobilität lassen sich kontinuierlich entwickeln, da der Rohstoff hierfür Daten sind – und diese sind reichlich vorhanden. Dennoch muss sichergestellt werden, dass alle Informationen in Übereinstimmung mit den Vorschriften zum Schutz personenbezogener Daten verwendet werden und dass Unternehmen die passenden Technologien verwenden, um aus den Daten einen konkreten Mehrwert zu ziehen. Wichtig ist auch, dass alle Beteiligten bei Innovationen zusammenarbeiten, wobei der Anwender im Mittelpunkt der Lösung stehen muss. Das Ergebnis wäre eine moderne MaaS-Plattform, auf der Benutzer künftig mit einem einzigen digitalen Ticket auf einer optimierten Route reisen könnten, unabhängig von den verwendeten Transportmitteln. Für den letzten Kilometer bis zur eigenen Haustür wäre dann ein E-Scooter über die Plattform bereits reserviert.

Redaktion

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