Die wirkliche Spam-Welle kommt erst noch

Während vor vier Jahren noch eine von 1500 Mails verseucht war, sind jetzt nach Statistiken des E-Mail-Dienstleisters Message Labs jetzt Virus-Raten von einem in 400 oder einem in 200 Mails zu verzeichnen. “Das dicke Ende kommt in Europa allerdings noch”, warnt Anti-Virus-Experte Alex Shipp, denn die USA sind seiner Beobachtung nach den Europäern auch bei der Spam-Entwicklung etwa ein Jahr voraus.

“Dort reden wir mit den Kunden inzwischen zuerst über Spam-Filter, weil das Problem so groß geworden ist”, so Shipp. “Viren-Filter sind eben schon Standard.” Und nicht erst seit dem Slammer-Wurm sei ja schließlich bekannt, dass die Reaktionszeit der Antivirenspezialisten von Tagen auf Minuten zusammengeschnurrt sei.

Der ‘Managed Service Provider’ Message Labs stellt auf der CeBIT seine neuesten Dienste für die Filterung des Mail-Verkehrs von Unternehmenskunden vor. Dazu gehören neben Virus- und Malware-Filterung auch Spam- und Content-Filter.

Inzwischen könnten 94 Prozent aller Spams zuverlässig gefiltert werden, sagt Shipp. Und nur 0,2 Prozent der Mails werden irrtümlich als Spam klassifiziert, obwohl sie zu recht einen Empfänger im Unternehmen erreichen sollten. Als Ziel gibt er jetzt die Marke von 96 Prozent an, die Message Labs durch Filter erreichen will, die schneller und zuverlässiger lernen und bekannte Spam-Muster intelligenter miteinander kombinieren können.

Linderung sei nicht in Sicht, so Shipp. “Das wird ein andauernder Kampf zwischen Virenschreibern und Herstellern von Antivirensoftware bleiben – über Jahre hinweg”, ist er überzeugt. Allerdings sei zu beobachten, dass ein einigermaßen ‘erfolgreicher’ Wurm oder Virus erst nach zahlreichen Anläufen des Urhebers zustande komme. Für eine Faustregel, die weiter Bestand haben wird, hält Shipp aber auch die Tatsache, dass jeder erfolgreiche Virus nachgeahmt wird und dann die Experten und Administratoren für mindestens ein halbes Jahr beschäftigt.

“Um mit harten Geld- oder Freiheitsstrafen für Virenurheber etwas zu bewirken, hat es aber noch immer zu wenige Fälle gegeben.” Konsequent angewandt könne das aber tatsächlich etwas bewirken, so Alex Shipp.

Silicon-Redaktion

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