Bald schlägt die Stunde von Juniper im Netzwerk-Routergeschäft der Oberliga. Und Cisco dürfte ganz empfindlich Marktanteile einbüßen zugunsten des kleineren Verfolgers. Das ist zumindest die feste Überzeugung von Zeus Kerravala, Vice President der Yankee Group.
Zwar sollen die Investitionen der Service-Provider in die Cisco-Umgebungen erhalten bleiben. Jedoch wechselten immer mehr von ihnen bei Neuanschaffungen zu Juniper. Kerravala nannte gegenüber dem US-Magazin E-Commerce Times den Grund, die Juniper-Technik sei Effizienz-orientierter gebaut. Dagegen sei aber Cisco “einfach Standard” und, wie es bei allen großen Herstellern heißt, es sei eben noch niemand mit einer Entscheidung für den Platzhirschen baden gegangen.
Die Cisco-Router würden mehr und mehr aus dem Core entfernt und einen Platz im Edge des Netzwerks, also in den äußeren Knotenpunkten, einnehmen. Der Analyst vergleicht dabei Cisco-Router mit einem Schweizer Armeemesser, das viele brauchbare Funktionen in ausreichender Qualität aufweise. Juniper stehe daneben als ein “extrem scharfes Jagdmesser”.
Kerravala spezifizierte, dass ein Cisco-Router beispielsweise bis hinunter auf Tier-1-Geschwindigkeit gedrückt werden könne und immer noch gleichbleibende Qualität liefere. Juniper-Geräte seien hingegen nicht unter Glasfasertempo absenkbar. Auch bei den Zusatzmodulen spräche vieles für diese Politik, Juniper im Core und Cisco überall anders einzusetzen: Für Cisco seien Zusatzmodule verfügbar, die eine sofort lauffähige Zweiglösung ermögliche. Allerdings erlaube die Architektur von Juniper hochmoderne Services wie Virtual Private Networks, die preisgünstig und schnell über IP-Netzwerke getunnelt werden können. Der Kunde hat also die Wahl.
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