T-Systems vernetzt die Gesundheitskarte

Das Unternehmen werde in den nächsten fünf Jahren das zentrale Netzwerk für die nach wie vor umstrittene Gesundheitskarte aufbauen, wie das Unternehmen mitteilt. In diesem Netz sollen Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Apotheken und Krankenkassen zusammengeschlossen werden, um alle relevanten Daten schnell zu übertragen.

“Alle Prozesse und alle Zugänge laufen über dieses Netz” so Hubert Haat, Bereichsleiter Gesundheitswesen bei T-Systems. Nachdem T-Systems den Vertrag mit Gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte) geschlossen hat, soll die Arbeit bereits kommende Woche beginnen.

Der Aufbau des Netzes werde, so schätzen die Verantwortlichen, etwa ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. Bei T-Systems liege nun auch die Verantwortung für die Sicherheit der Daten sowie für einen Zugangsdienst zum Gesundheitsnetz

Der Vertag sei zunächst auf fünf Jahre angelegt, könne jedoch auch auf zehn verlängert werden. Ursprünglich sollte das Projekt bereits vergangenes Jahr starten. Nun werden die Deutschen versicherten die rund 80 Millionen neuen Karten etwa ab der zweite Hälfte 2008 erhalten. Zunächst sollen nur Rezepte über das Gesundheitsnetz ausgestellt werden. Der Arzt stellt ein Rezept aus, das dann der Apotheker abrufen kann.

In weiteren Schritten soll die Karte dann zu einer umfassenden elektronischen Krankenakte ausgebaut werden. Dann sollen auch weiter Patientendaten mit der Karte zentral gespeichert werden.

Die Karte soll nach den Vorstellungen von Regierung und Verbänden zu Kostensenkungen im Gesundheitswesen dienen. In einem Modellprojekt mit der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft Bahn See zeigt T-Systems bereits auch wie die Anbindung von Ärzten, Krankenhäusern und Apothekern an die zentrale Infrastruktur erfolgen kann: Im Rahmen des ‘prospeGKT’-Projektes werden im Frühjahr 20.000 Versicherte der Knappschaft Bahn See eine elektronische Gesundheitskarte von T-Systems bekommen.

Das künftige Kernnetz des Gesundheitswesens wird auf MPLS-Technologie (Multiprotocol Label Switching) basieren. Diese ermögliche es, Sprache und multimediale Daten über ein gemeinsames Netz zu übertragen und dabei den jeweils wichtigsten Daten Vorfahrt einzuräumen. So lassen sich beispielsweise Bilddaten oder Videos, die Ärzte für dringende Operationen benötigen, über MPLS mit höchster Priorität befördern.

Silicon-Redaktion

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