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Lookout warnt vor gefälschten Cryptomining-Apps für Android – auch im Play Store

Der Sicherheitsanbieter Lookout hat mehr als 170 schädliche Apps identifiziert, die Nutzer mit angeblichen Cryptomining-Diensten anlocken. Allerdings bieten die Apps beziehungsweise deren Hintermänner für den kostenpflichtigen Service keinerlei Gegenleistung. 25 dieser betrügerischen Apps fanden die Forscher zudem im offiziellen Android-Marktplatz Google Play.

Die fraglichen Apps versprechen, gegen Zahlung einer Gebühr im Namen der Nutzer Kryptowährungen zu schürfen. Sie bieten angeblich Zugang zu einem Mining-Pool, da herkömmliche PCs meist nicht über eine für diese Aufgabe benötigte Leistung verfügen.

Bei einer Analyse ordneten die Forscher die Apps in zwei Kategorien ein: CloudScams und BitScams. CloudScams bieten Mining-Optionen unter Verwendung von Cloud-Rechenleistung an. BitScams sind mobile Apps, die Nutzern zusätzliche “virtuelle Hardware” anbieten – für Preise zwischen $12,99 – $259,99 – die zusätzliche Mining-Erträge versprechen. Zahlungen erfolgen über Google Play oder per einer direkten Einzahlung in Bitcoin oder Ethereum in die Geldbörsen der Hintermänner.

Lookout geht davon aus, dass verschiedene konkurrierende Gruppen hinter den mehr als 170 betrügerischen Apps stecken. Bisher soll es ihnen gelungen sein, mehr als 93.000 Nutzer zu täuschen. Diese verloren nach Schätzungen der Forscher bereits rund 350.000 Dollar an die Betrüger.

” Was es den BitScam- und CloudScam-Apps ermöglichte, bisher unentdeckt zu bleiben, ist, dass sie nichts wirklich Bösartiges tun”, so die Forscher. “Tatsächlich tun sie fast gar nichts. Sie sind einfach nur Hüllen, um Geld für Dienste zu sammeln, die es gar nicht gibt.”

Google hat die fraglichen Apps nach einem Hinweis von Lookout unverzüglich aus dem Play Store entfernt. Auf die über andere Marktplätze oder als Download angebotenen Apps hat Google jedoch keinen Einfluss. Nutzer sollten also bei der Auswahl von Cryptomining-Apps besondere Vorsicht walten lassen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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