Categories: Hardware

Gartner: Halbleiterumsätze schrumpfen 2023 voraussichtlich um 3,6 Prozent

Gartner hat seine Prognose für den Halbleitermarkt gesenkt. Die Umsätze sollen im kommenden Jahr um 3,6 Prozent auf 596 Milliarden Dollar zurückgehen. Im Juli waren die Marktforscher noch von einem leichten Wachstum auf 623 Milliarden Dollar ausgegangen.

Inzwischen gegen die Marktforscher zudem von einem deutlich geringeren Wachstum im Jahr 2022 aus. Lag ihre Schätzung im Juli noch bei 7,4 Prozent, soll die Branche nun bis zum Jahresende rund 618 Milliarden Dollar einnehmen – was dann einem Plus von 4 Prozent entsprechen würde.

“Die kurzfristigen Aussichten für den Halbleiterumsatz haben sich verschlechtert”, sagte Richard Gordon, Practice Vice President bei Gartner. “Die rapide Verschlechterung der Weltwirtschaft und die nachlassende Verbrauchernachfrage werden den Halbleitermarkt im Jahr 2023 negativ beeinflussen.”

Gartner unterteilt den Markt derzeit in zwei Bereiche: Halbleiter für Consumer-Geräte und Halbleiter für Enterprise-Produkte. Der Consumer-Bereich schrumpft demnach vor allem, weil das Verbrauchern zur Verfügung stehende Einkommen schrumpft. Steigende Inflation und Zinsen veränderten die Prioritäten von Verbrauchern in Richtung von Reisen, Freizeit und Unterhaltung. Das Kaufinteresse von Unternehmen hingegen werde bisher kaum durch die schwierige wirtschaftliche Lage gehemmt.

“Die relative Stärke der unternehmensorientierten Märkte ist auf strategische Investitionen von Unternehmen zurückzuführen, die ihre Infrastruktur ausbauen wollen, um ihre Mitarbeiter bei der Arbeit von zu Hause aus zu unterstützen, sowie auf Expansionspläne und laufende Digitalisierungsstrategien”, ergänzte Gordon.

Eine Bereich der Hableiterproduktion, der schon jetzt stärker unter den aktuellen wirtschaftlichen Problemen leidet, sind Speicherchips. Schon jetzt seien die Lagerbestände zu hoch, weswegen auch zum Jahresende mit sinkenden Preisen für Speicherchips zu rechnen sei. 2023 soll sich diese Entwicklung fortsetzen und zu einem Umsatzrückgang von 16,2 Prozent führen. Bei DRAM-Chips erwartet Gartner sogar ein Minus von 18 Prozent im kommenden Jahr. NAND-Flash-Chips sollen Einnahmen von 59,4 Milliarden Dollar generieren, was einem Minus von 13,7 Prozent entsprechen würde.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Nachwuchs ausbilden in eigener IT-Academy

Wir heben IT-Weiterbildung auf ein neues Level und bauen interne Technologie-Expertise systematisch auf, sagt Stefan…

3 Tagen ago

KI kann Klinikärzte und Verwaltung entlasten

Der Zugriff auf medizinisches Wissen sowie die Unterstützung bei Entscheidungen durch KI kann Behandlungsfehler reduzieren,…

3 Tagen ago

KIT beteiligt sich an KI-Governance-Startup

Spinoff entwickelt Werkzeuge zur Qualitätssicherung in der Künstlichen Intelligenz. Weitere prominente Geldgeber steigen ein.

3 Tagen ago

Deutscher Cloud-Sektor in Bewegung

Große Systemintegratoren verlieren zunehmend Kunden an mittelständische Anbieter im Bereich hybrider Cloud-Lösungen.

3 Tagen ago

KI-Modell verbessert Präzision der Wettervorhersage

Das KI-Modell von Alibaba prognostiziert mit stündlichen Aktualisierungen die Wetterbedingungen von einer Stunde bis zu…

4 Tagen ago

Autonom handelnde KI-Agenten

"Wir werden eine stärkere Integration von KI-Agenten sehen, die durch Prozessintelligenz neue Maßstäbe setzen", sagt…

4 Tagen ago