Categories: Digitalisierung

Fax nicht totzukriegen

Smartphone statt Tischgerät, digitales Auftragsbuch statt Aktenberg, Filesharing statt Fax – was in einigen Unternehmen längst Standard ist, gilt andernorts noch immer als Zukunftsmusik. Beim Thema Digital Office zeigt sich in der deutschen Wirtschaft ein gespaltenes Bild: Nur jedes zwanzigste Unternehmen zählt sich bei der Digitalisierung seiner Geschäfts- und Verwaltungsprozesse zu den “Spitzenreitern”. Demgegenüber ordnen sich 42 Prozent als Nachzügler ein.

Den Anschluss an die Digitalisierung verpasst zu haben, meint allerdings niemand. Das sind Ergebnisse einer Studie, die der Digitalverbands Bitkom. Für die Studie wurden 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigen in Deutschland befragt. „Wir sehen in vielen Unternehmen intensive Bemühungen, die Digitalisierung voranzutreiben. 69 Prozent der Unternehmen wollen ihre Digitalinvestitionen in diesem Jahr hochfahren oder zumindest stabil halten“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

KMU als Nachzügler

Den größten Nachholbedarf haben demnach kleine Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten und mittelständische mit 100 bis 499 Beschäftigten: Je 43 Prozent der kleinen und der mittleren Unternehmen sehen sich als Nachzügler bei der Digitalisierung ihrer Geschäfts- und Verwaltungsprozesse. Unter den Großunternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten sind es hingegen nur 28 Prozent. Letztere zählen sich mit 66 Prozent häufiger zu den Vorreitern oder Spitzenreitern als kleine oder mittlere Unternehmen, die in der Befragung auf Werte von jeweils 55 Prozent kommen.

„Bei der Digitalisierung ihrer Geschäfts- und Verwaltungsprozesse stehen Unternehmen vor ganz individuellen Herausforderungen. Aber ob Kleingewerbe und Großkonzern – wer Prozesse digitalisiert, spart Zeit, reduziert Kosten und erhöht seine Wettbewerbsfähigkeit“, so Wintergerst. Die meisten Unternehmen haben dies erkannt. So haben bereits 91 Prozent der Unternehmen eine Digitalstrategie. Gleichzeitig hat aber auch knapp die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) generell Probleme, die Digitalisierung zu bewältigen, wie eine weitere Studie des Bitkom zum Stand der Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft ergeben hat.

Manuel

Recent Posts

Bausteine für den verantwortungsvollen Einsatz von KI

Drei Bausteine bilden die Grundlage für eine KI-Governance: Dokumentation von KI-Projekten, Model Evaluation und Monitoring…

16 Stunden ago

Sicheres Identity Proofing im Remote-Betrieb

Eine Harmonisierung der Vorschriften für RIDP-Prozesse wird dazu beitragen, Angriffe künftig besser abwehren zu können,…

16 Stunden ago

Proalpha kauft holländischen ERP-Spezialisten

Die Übernahme der Metaal Kennis Groep soll den Zugang zur Metallindustrie verbessern. Im Fokus stehen…

21 Stunden ago

Jobsorgen durch KI: Deutsche eher gelassen

EY hat Mitarbeitende in neun europäischen Ländern dazu befragt, wie stark KI ihren Arbeitsalltag verändert.

2 Tagen ago

DePIN: Ein neues Paradigma für Europas Cloud-Infrastruktur

Kann die Privatwirtschaft mit DePINs – dezentralen, physischen Infrastrukturnetzwerken – erreichen, was Gaia-X bislang vergeblich…

2 Tagen ago

Implementierung und Nutzung entscheidend für MFA-Sicherheit

Analyse zur Anfälligkeit von MFA auf Basis von 15.000 Push-basierten Angriffen. Größte Schwachstelle ist die…

2 Tagen ago