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CeBIT 2013: Was mein ist, ist auch dein!

Vielleicht brauche ich aber auch gar kein eigenes Auto. Besitz und Eigentum gelten nach wie vor als zentrale Elemente unserer Gesellschaft und unseres Wirtschaftssystems. Aber die alten Muster bröckeln. Mein Haus, mein Auto, mein Boot wird vor allem für junge Städter zu einem Auslaufmodell. Die Gegenentwürfe sprießen mittlerweile fast täglich aus dem nährstoffreichen Internet Start-up Boden. Airbnb, Mitfahrgelegenheit, frents, ZebraMobil, coworking-munich, Kleiderkreisel und so weiter und so fort.

Über Internet-basierte Plattformen und Social Networks teilen, tauschen und mieten Menschen nicht nur ihre digitalen Habseligkeiten wie Musik oder Fotos, sondern auch Arbeitsplätze, Werkzeuge, Autos oder die Couch zum Übernachten – und damit auch direkt den Gesprächspartner für den Abend. Hier zeigt sich deutlich das große Potential von Social Networks. Alles wird teilbar. Alles wird geteilt.

Die jüngsten Entwicklungen hin zu einer Ökonomie und Kultur des Teilens haben wir bei salesforce.com bereits im Jahr 2011 mit großem Interesse registriert. Mit einer Online Befragung haben wir die Sache dann etwas genauer unter die Lupe genommen. Wir wollten herausfinden, ob sich das Konsumverhalten der Deutschen in Richtung einer neuen und nachhaltigeren Nutzung von Ressourcen entwickelt oder ob es sich bei der antizipierten Sharing-Philosophie um einen temporären Nischentrend handelt.

Die Befragung der 23.000 Teilnehmer ließ eine deutliche Befürwortung des Sharing-Prinzips erkennen. Und dabei muss man klar herausstellen, dass die Mobile Revolution zu diesem Zeitpunkt gerade erst ihre Kräfte sammelte, um sich vollends zu entwickeln. Mobile Endgeräte befeuern die Ausbreitung von Sharing-Services und den “leichten” Besitzverzicht der Konsumenten ganz enorm. Wie viel praktikabler ist die Nutzung eines Carsharing Services mit der Nutzung einer App?! Muss ich schnell mobil sein, kann ich auf dem Smartphone checken, wo sich das nächste freie Auto befindet und kann es reservieren. Nur Hinlaufen muss ich noch selbst.

Dass die Ökonomie des Teilens in Deutschland immer weiter an Fahrt aufnimmt, hat Airbnb, die Plattform für die Vermietung von privatem Wohnraum, jüngst mit einer eigenen Studie bestätigt. Laut der Studienergebnisse nutzen mittlerweile 12 Prozent der Bevölkerung in Deutschland Sharing-Services oder –Plattformen aus dem Internet. Noch spannender ist jedoch, dass neben dem Preis als entscheidendem Kaufkriterium (90 Prozent) Aspekte wie Umweltverträglichkeit (89 Prozent) oder soziale Verantwortung eines Unternehmens (84 Prozent) deutlich an Bedeutung gewinnen.

Ob die Entwicklung von einer Eigentum-Ökonomie hin zu einer Ökonomie des Teilens tatsächlich stringent fortschreitet, muss sich noch zeigen. Aber es lässt sich bereits feststellen, dass wir keinem kurzfristigen Hype aufsitzen, sondern ein Entwicklungsprozess von statten geht, der die Gesellschaft nachhaltig verändern wird. Diesen Wandel sollten wir offenherzig annehmen, statt starr auf dem Status Quo zu beharren.

Wenn Menschen wieder verstärkt miteinander teilen (vor 150 Jahren blieb einem ja kaum etwas anderes übrig, als Haus, Hof, Essen und Werkzeug miteinander zu teilen), haben Unternehmen die einmalige Möglichkeit das mangelnde Vertrauen in sie und ihre Produkte wieder zurückzugewinnen. Vernetzen sie sich mit ihren Kunden und schenken sie ihm bei der Gestaltung von Produkten und Services Gehör. Richten sie ihren Blick auf den Kunden statt ausschließlich auf Ihr Produkt. So machen sie aus der leeren Werbehülle Vertrauen ein echtes Alleinstellungsmerkmal und aus ihrem Unternehmen eine Customer Company.

Wer einen Blick in die Studie von salesforce.com “Mein Haus, mein Auto, mein Boot – war gestern” werfen möchte, kann diese hier downloaden. Spread the word! Und allen CeBIT-Pilgern wünsche ich noch ein paar spannende Tage in Hannover! Besuchen Sie uns doch am Stand, Halle 4, Stand C67.

Redaktion

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