Digitale Transformation im Unternehmen: Technologie ist kein Selbstzweck

Containerisierung und Cloud-Infrastruktur sind aktuell die heißen Themen bei CIOs und CTOs – nicht zuletzt im Zusammenhang mit der digitalen Transformation. Laut Gartner handelt es sich dabei um zwei der drei größten strategischen Initiativen; entsprechend wird hier auf Unternehmensseite kräftig investiert. Die Technologie wird aber allzu oft recht willkürlich ausgewählt; Hauptsache, sie bietet möglichst viele Funktionalitäten. Das ist wenig zielführend. Entscheidend ist eine übergeordnete, durchdachte Strategie, die festlegt, welche Tools tatsächlich gebraucht werden und wofür.

Wenn Unternehmen ihre IT-Infrastruktur um Container ausbauen wollen, müssen sie sich darüber im Klaren sein, welche Lösungen sich dafür am besten eignen. Dafür hilft ein Blick auf die aktuellen Herausforderungen der IT. Diese befindet sich im Moment häufig inmitten mehrerer Umwälzungen:

  • Support externer Nutzer

Bisher hat die IT in erster Linie interne Nutzer unterstützt. Obwohl diese höhere Ansprüche an Technologie als je zuvor haben, rücken sie zunehmend in den Hintergrund. Externe User wollen immer mehr Aufmerksamkeit. Ein Beispiel: Früher hat die IT nur das ERP-System für die Kollegen betreut. Heute haben Endkunden über Apps Zugriff auf einen großen Teil der Unternehmensinhalte.

  • Anwendungen und Architekturen

Fast jedes Unternehmen ist heute eine „Software Company“. Denn „Out-of-the-Box“-Systeme reichen nicht mehr für die unterschiedlichen Anforderungen aus, deshalb muss immer mehr Software inhouse entwickelt werden. Gleichzeitig wächst der Aufgabenbereich der IT stetig: von der Entwicklung, Bereitstellung und Verbesserung der Unternehmensanwendungen bis zum Recruiting gut ausgebildeter Mitarbeiter.

  • Nutzung der Public Cloud

Heute fragt niemand mehr: „Ist die Cloud wirklich sicher?“ Die Cloud ist fest etabliert, und Unternehmen können die Leistungsfähigkeit ihrer Rechenzentren damit signifikant ausbauen. Stichwort: Hybride Cloud. Für zahlreiche Anwendungsfälle ist die Cloud eine günstige und flexible Option, die viele Möglichkeiten bietet. Allerdings haben Public Clouds eine Lernkurve und bringen verschiedene Herausforderungen mit sich.

Angesichts dieser Anforderungen an eine moderne IT-Architektur konnten sich Container und Microservices fest etablieren – und Entwickler lieben sie. Als besonders praktisch haben sich Schnelligkeit und Bandbreite der Container erwiesen: Dadurch lassen sich Anwendungen schnell und einfach konzipieren oder „in Rente schicken“, wenn ihr Einsatz nicht mehr effizient oder nötig ist. Es gibt allerdings immer noch genügend Unternehmen, die dieses Potenzial nicht nutzen. Sie stecken mehr Ressourcen in die Entwicklung und Wartung maßgeschneiderter Container-Lösungen, statt sie tatsächlich zu nutzen. Und das geht auf Kosten der IT-Abteilung.

Die Cloud ist nur ein erster Schritt

Eine Migration in die Cloud ist nur der Anfang der digitalen Transformation. Unternehmen müssen sich dazu vorab einige Fragen stellen. Was will man am Ende der Reise erreicht haben? Wie profitieren die Apps von der neuen Infrastruktur? Wie lassen sich die gewünschten Geschäftsergebnisse erzielen? Kein Unternehmen ist vollständig digitalisiert, bevor es nicht die Brücke zwischen Nutzer, Anwendungen und IT-Infrastruktur geschlagen hat. Diese Verbindung herzustellen, ist der letzte Schritt.

Diese Fragen und Trends sind aneinandergekoppelt. Deshalb müssen alle Veränderungen – egal, ob in Bezug auf Kunden, Anwendungen oder IT-Infrastruktur – im Ganzen angegangen werden. Es gilt, eine schlüssige Gesamtstrategie zu entwickeln, die das große Ganze im Blick hat und weggeht vom Silodenken. Speziell die IT-Leiter müssen das angestrebte Unternehmensergebnis immer im Auge behalten. Ohne einen strategischen Unterbau laufen sie Gefahr, Technologie als Selbstzweck zu implementieren; das unterdrückt Innovationskraft und führt schlimmstenfalls dazu, dass Unternehmen Kunden letztlich nicht (mehr) gerecht werden.

Unternehmen sollten für ihre IT-Umgebung Plattformen wählen, die eine „Connective Strategy“ unterstützen. Mit der Auswahl der passenden Technologien schaffen sie ein funktionierendes Zusammenspiel aus Anwendungen und Infrastruktur – und das ist die Voraussetzung, um Kunden optimal zu bedienen. Diese Konnektivität dient dazu, traditionelle Datensilos aufzulösen sowie Rechenzentren und Cloud zu verbinden – damit wird die IT schneller, sicherer und leistungsfähiger.

Wie es in Zukunft weitergeht

Der Digitalisierungswettlauf zwischen Unternehmen ist noch lange nicht vorbei, und die Enterprise-IT hat eine große Zukunft vor sich. Die letzten Meter sind immer die schwierigsten. Aber mittels durchdachter, strategischer Führung können Unternehmen Wachstum und Innovation auf ein ganz neues Niveau bringen. Es lohnt sich also!

Redaktion

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