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Erfolgsrezepte langlebiger Unternehmen

In seinem mittlerweile zum Klassiker der modernen Management-Literatur avancierten Buch “The Living Company” befasst sich der ehemalige Shell-Manager Arie de Geus mit der Lebenserwartung von Unternehmen. Er stellt dabei fest, dass das Durchschnittsalter der Konzerne, die derzeit das Wirtschaftsleben unseres Planeten dominieren, nur etwa bei 40 Jahren liegt. Doch es gibt auch eine Reihe vitaler Unternehmen, die schon viele Jahre lang erfolgreich am Markt bestehen und deren Geschäftserfolg nicht zuletzt von neuesten Technologien maßgeblich bestimmt wird. So hat IBM erst kürzlich seinen 100. Geburtstag gefeiert; der US-Konzern DuPont oder die Deutsche Bank haben diese magische Marke schon lange geknackt. Und die Automobilindustrie als eine der technologisch fortschrittlichsten Branchen hat mit Ford, BMW und Volkswagen wahre Pioniere langlebiger, agiler Unternehmen.

Was sind die Erfolgsrezepte dieser Unternehmen? Marktorientierung, der Blick zum Kunden, Fortschrittlichkeit – sicherlich noch eine Menge mehr. De Geus zumindest identifiziert vier Faktoren, die Langlebigkeit und erfolgreiche Unternehmensentwicklung maßgeblich bestimmen:

  1. Unternehmen reagieren sensibel auf Entwicklungen in ihrer Umgebung und passen sich an.
  2. Sie haben eine starke Kohärenz und Identität.
  3. Sie sind “tolerant”, erlauben also ihren Abteilungen und Mitarbeitern Freiräume und Experimente.
  4. Sie betreiben eine konservative Finanzierung- und Ausgabenpolitik.

Es ist unbestritten, dass ein langfristig erfolgreiches Unternehmen sich in der Regel immer der modernsten Technologien bedient, um seine Ziele zu verfolgen.
So ist für mindestens drei, wenn nicht gar alle dieser Punkte Virtualisierung und eine an das Unternehmen angepasste Management-Strategie der IT-Umgebung ein essenzieller “Enabler”.

Kaum eine moderne Technologie vermag den Anforderungen der heutigen Zeit besser gerecht werden, als es Virtualisierung und das darauf aufbauende Cloud-Computing-Konzept können.

Dass eine fortschrittliche Technologie wie Virtualisierung in die Gedankenlogik de Geus’ passt zeigt sich bei Punkt vier seiner Liste, der “konservativen Finanzierung- und Ausgabenpolitik”. Dass Virtualisierung beim Sparen hilft, stellen über 250.000 VMware-Kunden weltweit schon lange eindrucksvoll unter Beweis: Virtualisierung senkt nachweislich die Aufwendungen für neue Investitionen (CapEx), minimiert die Ausfallzeiten und reduziert die operativen Kosten (OpEx).

Bei Punkt eins hat de Geus ein anpassungsfähiges Unternehmen im Blick: Flexibilität und schnelles Agieren sind genau die Eigenschaften, die Unternehmen jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellen müssen. Ob es darum geht, rasch neue Geschäftsfelder zu erschließen oder Businessmodelle zu transformieren – fast immer haben solche Entscheidungen einen starken und direkten Einfluss auf die IT-Landschaft. Software muss angepasst oder neu beschafft werden, Server bekommen andere oder zusätzliche Aufgaben, die Prozesse im Unternehmen wandeln sich… In solchen Situationen beschleunigt eine virtuelle Umgebung die Reaktionszeit enorm!

Das gleiche gilt für den dritten Punkt: Freiräume sind schneller und leichter zu schaffen, wenn Infrastruktur und Anwendungen flexibel sind.

Dass aber virtuelle Server allein für diese Flexibilität genügen, ist leider ein Trugschluss. Ebenso wenig stellt das bedingungslose Auslagern der IT über klassisches Outsourcing oder in die Public Cloud ein Allheilmittel dar. Gefragt sind vielmehr Ansätze, die plattformunabhängige, offene pivate und/oder hybride Cloud-Umgebungen ermöglichen, ohne in einer Sackgasse zu münden.

Die größte Herausforderung, die auf dem Weg zu mehr Agilität in der IT zu meistern ist, bringt gleichzeitig auch den größten Nutzen: Die Umsetzung von Cloud-Architekturen im eigenen Rechenzentrum durch Integration vorhandener und neuer Anwendungen. Hier schlägt die Stunde guter Architekten und guter Management-Tools! Denn ohne einen extrem hohen Automatisierungsgrad von der Infrastruktur bis zur Bereitstellung von Anwendungen, in Verbindung mit intelligentem Monitoring, ist das nicht zu schaffen.

Erforderlich sind auch Tools, die Abweichungen antizipieren, Probleme aufspüren und dem IT-Administrator im Unternehmen Handlungsvorschläge zum Beispiel in Bezug auf Kapazitätsplanung machen.

Der hohe Grad der Automatisierung verändert die Rolle der internen IT-Mitarbeiter. Sind sie in traditionellen Unternehmen noch zu 80 Prozent mit dem Erhalt des technischen Status Quo befasst, bringen es serviceorientierte IT-Strukturen mit sich, dass IT-Mitarbeiter künftig in neue Rollen als Prozessoptimierer und Innovationstreiber hineinwachsen.

Damit sind wir bei Punkt zwei aus de Geus’ Liste angelangt: Denn mit Sicherheit können derartige Entwicklungen einen Beitrag dazu leisten, die innere Kohärenz und den Zusammenhalt des Unternehmens zu stärken.

Dass sich die Ziele von Virtualisierung und Cloud Computing nahezu 1:1 auf einen Klassiker der Management-Literatur abbilden lassen, mag vielleicht Zufall sein. Vielleicht ist dies aber auch ein Beleg dafür, dass sich die IT den Geschäftsanforderungen angepasst hat und mittlerweile einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg der Unternehmen beiträgt.

Silicon-Redaktion

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