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KIWI von Cloud bedroht

Beim genauen Hinsehen beruhigte sich mein Pulsschlag wieder. Nein. Es handelt sich nicht um diese niedlichen neuseeländischen Vögel, die das Wandern für sich entdeckt haben und deshalb ganz auf’s Fliegen verzichten.

Bei dieser Meldung hier stellt Cloud Computing ein in verschiedenen IT-Abteilungen gerne genommenes “Paradigma” in Frage: KIWI – Kill It With Iron, d.h. im Bedarfsfall schiebe ich einfach (reichlich) “Blech” nach. Die bis dato gerne gewählte Allzweckwaffe wenn mal wieder die Anwendung zu langsam ist oder, wenn man nicht genau weiß wie viel Rechen- oder Speicherbedarf die Applikation zukünftig benötigt. Dann dient oft (nach mehr oder weniger langer und reichlicher Überlegung) der alte Handwerkergrundsatz “viel hilft viel” als Grundlage für das Sizing. Das dies nicht immer so optimal ist können Sie sich sicher denken.

Und dann kommt so etwas (neues) wie Cloud Computing daher und wirft diese guten alten Handlungsmuster gänzlich über den Haufen. Jetzt ist es möglich klein zu starten und bedarfsgerecht – meist aus einem Pool von Ressourcen – zusätzliche Rechen- und Speicherleistung hinzu zu nehmen. Aber mit welchen (dramatischen) Auswirkungen ;-). Ich habe dann nicht mehr automatisch die größten und schönsten neuen Server bei mir im Rechenzentrum stehen. Ich muss mich nicht mehr bis ins letzte Detail um die Technik kümmern.

“Das ist doch eine positive Entwicklung.”, werden einige von Ihnen sagen. Stimmt. Und ich kann auch deutlich flexibler mit meiner IT agieren und somit näher ans Business kommen. Den Preis, den ich jedoch dafür zahlen muss, ist ein höherer Grad an Standardisierung und eine etwas andere Art der Softwareentwicklung.

Über Standardisierung und deren Vorteile kann man vortrefflich streiten. Solange ich mit Standards meine IT-Herausforderungen lösen kann, bin ich ein großer Freund davon. Spezielle Herausforderungen zum Beispiel aus dem High-Performance Computing Bereich mit ein wenig “Standard-Hardware” angehen zu wollen ist allerdings nicht immer der Weisheit letzter Schluss.

Ähnlich sieht es bei der Softwareentwicklung aus. Um die im Cloud Computing vorhandene Skalierbarkeit nutzen zu können, sollte ich schon eine Software bauen, die horizontal skalierbar ist, die die vorhandene Bandbreite optimal ausnutzt, die …

Aber da sage ich Ihnen ja nichts Neues.

Mein Fazit: Cloud Computing verändert nicht nur die Technik, sondern so langsam auch die Art und Weise mit IT umzugehen und mit ihr zu arbeiten. Mal sehen was die Zukunft noch alles so mit sich bringt. Über eines bin ich auf jeden Fall heute schon froh: Cloud Computing bedroht Kiwis nicht direkt. Dies mal meine ich wirklich die Vögel ;-). In diesem Sinne.

Redaktion

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