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Opera-Browser erklimmt neue Ebenen

Die norwegische Softwareschmiede Opera meldet mit 10 Millionen Downloads im laufenden Jahr einen neuen Rekord an Interessenten. Das Unternehmen mit dem ungewöhnlichen Geschäftsmodell sieht das als Zeichen für ein wachsendes Interesse an Alternativen zum marktbeherrschenden Internet Explorer (IE) von Microsoft.
Nachdem AOL sein Engagement in der Weiterentwicklung von Netscape merklich zurückgefahren hat, sieht der größte der kleinen kommerziellen IE-Rivalen seine Chancen steigen. Besonders erfreulich sei, dass vor allem US-amerikanische Nutzer offenbar die Vorzüge des Opera-Browsers in besonders großer Zahl entdeckten, so Unternehmenschef Jon von Tetzchner.

Opera bietet seinen Browser in der aktuellen Version 7.11 für die Windows-Plattform als Ad-Ware kostenfrei an. Für eine Lizenzgebühr von rund 40 Dollar lässt sich der Werbebanner in der Anwendung ausschalten. Der Desktop-Browser ist auch für Linux und Mac und sogar für Solaris und OS/2, FreeBSD und BeOS zu haben. Ihren wachsenden Bekanntheitsgrad hoffen die Norweger für ihre Hauptabsatzbringer zu nutzen, nämlich abgespeckte Versionen für Handhelds, Anwendungen im interaktiven Fernsehen sowie Embedded-Anwendungen, beispielsweise für den Einsatz in Automobilen. Technisch bleibt das wichtigste Verkaufsargument die schlanke Struktur der Software und der schonende Umgang mit den zur Verfügung stehenden Systemressourcen.

Der Web-Dienstleister Onestat.com nennt für Opera derzeit eine Verbreitung von weltweit 0,6 Prozent. Während Microsofts IE auf 95 Prozent aller mit dem Internet verbundenen Rechner zum Einsatz kommt, sollen es für Netscape nur noch 2,5 Prozent, für dessen Open-Source-Variante Mozilla 1,6 Prozent sein. Allerdings bietet Opera die Möglichkeit, sich selbst als IE auszugeben, um von Webservern eine verwertbare Antwort zu bekommen – manche Websites bieten nach einer Abfrage der verwendeten Client-Anwendung nur Versionen für IE oder Netscape an und “bedienen” Anfragen von anderen Browsern gar nicht oder fehlerhaft. Durch diese erzwungene Tarnung könne der ermittelte Wert für die aktuelle Verbreitung von Opera erheblich verfälscht sein, heißt es bei Onestat.

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Silicon-Redaktion

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