Symantec entdeckt Produktaktivierung

Der Antivirensoftware-Hersteller Symantec macht es Microsoft nach und wird die Neuauflage seines ‘Norton Antivirus 2004’ mit einer Produktaktivierung versehen. Bei der Installation wird aus Kennzahlen der Hardware ein Code gebildet, der den PC eindeutig identifizieren soll. Dieser Code wird an Symantec übermittelt, als Anwort erhält die Anwendung einen Freigabeschlüssel. Bis zu fünf Mal akzeptiere das System eine Änderung der Hardware-Basis, heißt es bei Symantec. Dann werde der Kunde aufgefordert direkten Kontakt mit dem Hersteller aufzunehmen. Im kommenden Jahr soll die Produktaktivierung auf alle Consumer-Produkte von Symantec ausgedehnt werden. Man habe mit rund einer Viertel Million Testkunden bisher fast nur gute Erfahrungen gemacht, wird gemeldet.
Symantec versucht mit dieser eigentlich unpopulären Maßnahme, dem wachsenden Piraterie-Problem Herr zu werden. Nach eigenen Schätzungen werden jedes Jahr weltweit 3,6 Millionen Norton-Raubkopien verkauft. Für den Anwender seien die Kopien nicht von der autorisierten Software zu unterscheiden. Oftmals funktioniere die Software noch dazu nicht und lasse den Rechner ungeschützt. Deshalb sei die Produktaktivierung eine Maßnahme zum Verbraucherschutz, heißt es.

Trotz massiven Widerstands hatte Microsoft sein aktuelles Betriebssystem Windows XP mit einer Produktaktivierung versehen, die eine Installation auf nur einem Rechner erlaubt. Symantec betont nun, man arbeite mit einem ähnlichen Konzept. Äußerst schlechte Erfahrungen hatte der Software-Hersteller Intuit gemacht: Die Produktaktivierung für das Lohnsteuer-Programm ‘Turbo Tax’ musste wieder zurückgezogen werden, weil die spezielle Anwendung von Macrovision zu unbrauchbaren Installationen führte aber auch Rechner gänzlich lahm legte.

Symantec könne darüber hinaus mit einer weit besseren Akzeptanz rechnen, meint etwa IDC-Analyst Al Gillen. Denn schließlich seien die Anwender eines solchen Scanners ja auf aktuelle Viren-Erkennung angewiesen und nehmen deshalb regelmäßig Kontakt zum Hersteller auf, um Updates herunterzuladen. Damit, so Gillen, sei die Registrierung der Installation für den Anwender nur ein weiterer Datenabgleich.

Silicon-Redaktion

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