Die Deutsche Telekom bläst die Backen auf und will sich weitere Vorteile bei der heutigen Anhörung zum neuen Telekommunikationsdienstegesetz (TKG) sichern. In einer Stellungnahme heißt es, die Telekom wolle sogar ihren Netzaufbau und die Weiterentwicklung stoppen, sofern sie gezwungen werde, die Gewinnmargen beim Anschlussverkauf an Wettbewerber nicht voll abzuschöpfen.
Bei der Anhörung vor dem Wirtschaftsausschuss des Bundestages könnte die Telekom verpflichtet werden, diese Anschlüsse an die alternativen Carrier zu Großhandelspreisen abzugeben. Dagegen wehrt sich der ehemalige Staatsbetrieb. Die Telekom sieht es in dem Falle nicht mehr als selbstverständlich an, dass eine “flächendeckende Telekommunikationsinfrastruktur mit hoher Qualität und zu erschwinglichen Preisen” gewährleistet werden könne. Eine Kostenfrage also?
Den Vorwurf der Erpressung weist die Telekom zwar weit von sich. Jedoch zitiert der Berliner Tagesspiegel den Sprecher der SPD, Hubertus Heil, hierzu mit den Worten: “Ich halte nichts von Drohungen. Es geht hier um eine wichtige Stellschraube, um die Balance im Infrastruktur- und Dienstewettbewerb.” Er hält die Resale-Frage für die wichtigste Diskussion bei dem neuen Gesetz. Auch die Opposition schließt sich dem an. Martina Krogmann von der CDU sagt, Resale sei ein Instrument, den Wettbewerb auf der Anschlussebene zu beschleunigen und dürfe nicht an Bedingungen geknüpft werden.
Der Vorschlag der Telekom, entweder nur die geringeren Großhandelspreise zu verlangen oder in die eigenen Netze zu investieren, steht im Widerspruch zu einer Ankündigung vor wenigen Tagen. Da hatte Chef Kai-Uwe Ricke gar angekündigt, die Telekom werde der neue Innovationsmotor Deutschlands sein und den Karren mit Breitband und High-Speed allerorten nahezu allein aus dem Dreck ziehen.
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