Heute beginnt der digitale Djihad – oder auch nicht

Der “elektronische Djihad” könnte bevorstehen, erklärte der russische Sicherheitsguru Yevgeny Kaspersky. So hätten einige Ereignisse in den letzten Monaten die Besorgnis der Internetgemeinde geweckt. “Die Hacker, die den ‘elektronischen Djihad’ verkündeten, haben genug Wissen und Ressourcen, um das Internet zumindest für ein paar Stunden zu lähmen”, erklärte der Gründer des russischen Sicherheitsunternehmens Kasperky Labs gegenüber russischen Medien.
Seit Jahren wird bereits über einen elektronischen Terroranschlag im Netz spekuliert. Bislang gibt es jedoch noch keine Beispiele für einen eindeutig terroristischen Hintergrund bei den Attacken der letzen Jahre. Dennoch liegt in der möglichen Vereinigung von Terroristen und professionellen Hackern ein enormes Bedrohungspotential. So nutzt zum Beispiel die Terrororganisation Al-Kaida auch das Internet für Schulungen und Kommunikation. Was den Sicherheitsexperten Kaspersky jetzt jedoch konkret zu seiner Aussage bewegt hat, wurde nicht bekannt.

Kaspersky geht mehr von einem breit angelegten Angriff auf das Netz aus, doch sind auch wichtige Dienste und einzelne Rootserver gefährdet. So geben etwa die Denial of Service-Attacke (DoS) auf Akamai Technologies oder auf das Domain Name System (DNS) von DoubleClick Anlass zur Sorge. Der Netzverkehr wurde so zeitweise verlangsamt und in dem Dienst von DoubleClick konnten über Stunden keine neuen Eintragungen gemacht werden. Nun werden Stimmen, die hinter diesen Angriffen Terrornetzwerke vermuten, immer lauter.

Zudem beunruhigt die Sicherheitsexperten die Tatsache, dass der Verschlüsselungsstandard Message Digest 5 (MD 5) geknackt wurde, wie auf der Sicherheitskonferenz Crypto 2004 bekannt wurde. Obwohl die Entschlüsselung sehr theoretisch und akademisch ist, könnten doch Hacker dieses Wissen in die Praxis umsetzen und für einen Angriff verwenden, fürchten Sicherheitsexperten.

Silicon-Redaktion

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