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Pop-up-Imperium plant den gläsernen Surfer

Der in Verruf geratene Adware-Hersteller Gator will jetzt mit den Betreibern großer Webportale gemeinsame Sache machen und so ein dichtes Netz für Online-Werbung aufbauen. Ähnlich wie bei seinem charakteristischen Geschäft mit Pop-ups setzt Gator dabei auf die Überwachung des Surfverhaltens der Anwender. Um mehr Nutzer als bisher zu erreichen, will das Unternehmen unter anderem mit Yahoo und MSN zusammenarbeiten.
Derzeit kommt die Gator-Software vor allem im Bündel mit Peer-to-Peer Tauschbörsen wie Kazaa zum Einsatz. Damit erreicht Gator immerhin rund 40 Millionen Menschen. Nun will das Unternehmen gezielt Partnerschaften mit Applikationsentwicklern – beispielsweise von Toolbars oder Media Playern – und den Betreibern von Web-Portalen eingehen. Die potentielle Werbekundschaft könnte sich so auf rund 200 Millionen Anwender ausdehnen.

Im April will Gator sowohl die Partner als auch den Service mit dem Namen ‘Behaviorlink’ offiziell vorstellen. “Verhaltensbezogene Werbung ist das nächste große Geschäft nach der suchbezogenen Werbung”, sagte Gator-CEO Jeff McFadden. Er bezieht sich dabei auf das boomende milliardenschwere Werbegeschäft, das an Online-Suchmaschinen wie Google gekoppelt ist.

McFadden prophezeite bereits zum Start seiner Firma vor sechs Jahren ein Werbenetzwerk, dass das Verhalten der User überwacht und dann je nach Interesse die entsprechenden Werbeeinblendungen liefert. Bisher wurden solche Pläne jedoch vor allem von Datenschutz-Klagen durchkreuzt. Um solchen Problemen vorzubeugen, hat Gator jetzt ein Experten-Team eingestellt, dass Bedenken von Industrie und Verbrauchern vorbeugen soll.

Zum Start will Gator bei mehreren Online-Portalen verhältnismäßig günstige Run-of-Site-Werbung einkaufen und dann als verhaltensbezogene Werbung weiterverkaufen. Am Ende registriert die Gator-Software dann beispielsweise, wenn ein Nutzer eine Autoseite ansurft – besucht der selbe Anwender später Yahoo, wird auf seinem Bildschirm ein Banner mit Autowerbung eingeblendet. Eine modebegeisterte Suferin sieht dagegen an der selben Stelle Designer-Werbung.

Silicon-Redaktion

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