Sony-Rootkit ist kinderleicht auszutricksen

Die schlechten Nachrichten für Sony BMG reißen nicht ab. Mit dem Rootkit-ähnlichen Kopierschutz XCP hatte sich das Musiklabel einen Image-GAU eingehandelt. Wie jetzt bekannt wurde, kann sich Sony BMG nicht einmal damit trösten, seine Produkte eine bestimmte Zeit lang geschützt zu haben – der Kopierschutz kann mit einem einfachen Trick ausgehebelt werden.

Offensichtlich ist es so, dass sich der Kopierschutz in einem bestimmten kreisrunden Abschnitt der CD – der so genannten zweiten Session – befindet und dieser Abschnitt gut zu erkennen ist. Nach Angaben des Marktforschers Gartner reicht es aus, einen kleinen Teil dieses Abschnittes mit einem Stück undurchsichtigen Bandes zu überkleben – und schon wird der Kopierschutz überhaupt nicht gestartet. Die Musik – die sich in der ersten Session befindet – wird dagegen normal abgespielt und kann mit den üblichen Programmen kopiert werden, teilte Gartner mit.

Das ist ein weiterer Genickschlag für Sony BMG – zuletzt machten Berichte die Runde, dass der Hersteller im angeblichen Feldzug gegen Raubkopierer selbst Software raubkopiert hatte. Mittlerweile veröffentlichte das Musiklabel Details zum angekündigten Umtauschprogramm – die Käufer erhalten dabei die gleichen Titel, nur ohne Kopierschutz.

Unabhängig von Sony BMG startete auch Amazon.com ein Umtauschprogramm. Kunden, die innerhalb der letzten 30 Tage eine ‘verseuchte’ CD gekauft haben, bekommen von Amazon eine E-Mail, über die sie die CD als defekt melden und einen Umtausch veranlassen können. Bei Käufen, die länger zurückliegen, erhalten die Anwender eine Postadresse, an die die CDs eingeschickt werden können. 

Silicon-Redaktion

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