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Nicht jeder darf in Wikipedia schreiben

Deshalb sollen nicht mehr Millionen beliebige Einträge entstehen, sondern es soll mehr redaktionelle Arbeit gemacht werden. Diesen Weg wollen die Betreiber fortsetzen. Dazu gehört auch, eine Vorauswahl zu treffen. Beiträge können auch abgelehnt werden. Damit will sich das Lexikon etablieren.

Die Site wurde vor sechs Jahren von dem augenscheinlich glücklosen Börsenhändler Jimmy Wales ins Leben gerufen und ernährt mittlerweile außer dem Gründer noch vier Angestellte bei einem Jahresumsatz von 1,5 Millionen Dollar. Sie hatte immer wieder Kritik wegen falscher Informationen auf sich gezogen. Einmal war einem Mitarbeiter John F. Kennedys unterstellt worden, er sei an dessen Ermordung beteiligt gewesen. Einmal hatten sich Privatpersonen beleidigt gefühlt, da Fehden über Wikipedia-Einträge ausgetragen worden waren.

Einträge von globalem Interesse – George W. Bush, Islam, Demokratie in China und die Namen von Prominenten wie Christina Aguilera – werden inzwischen ganz oder teilweise geschützt. Aber der teilweise Schutz werde nach einer gewissen Zeit der Rücksichtnahme – üblicherweise, wenn das Interesse etwas abflaut – wieder auf offenen Modus gesetzt.

Die Wiki-Nutzerschaft hat sich diese Hierarchie der Nutzerrechte laut Gründer Jimmy Wales aber selbst gegeben. Ursprünglich unter dem Motto ‘Anyone can edit’ – jeder darf publizieren – gegründet, trage die Site der wachsenden Nutzung Rechnung. Dies, indem mehr selbst gewählte Kontrolle stattfinde, sagte er gegenüber der New York Times. Demnach seien einzelne Ärgernisse, die Kontrollfreaks gegen die offene Site in Stellung brächten, nicht mehr als “Hintergrundgeräusche”.

Er lüftete allerdings auch ein Geheimnis: “Viele glauben, dass Wikipedia aus 10 Millionen Leuten besteht, von denen jeder einen Satz beiträgt – aber in Wirklichkeit tragen nur etwa 1000 registrierte Nutzer zum Wachstum bei, viele davon sind auch noch Admins der Site.” Die Kontrolle darüber, welche Artikel verändert wurden und noch einmal durchgesehen werden müssen, geschieht demnach auch nicht durch tausend Augen, sondern über eine selbst angepasste Software, die sich bei einem der Admins meldet.

Silicon-Redaktion

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