Volkszählung aller Open-Source-Anwender

Bei Open-Source-Software verfügen Hersteller oder Projekte meist nur über Download-Zahlen und die können höchstens als Näherungswert dienen. Proprietäre Hersteller können zudem über Support-Verträge und ausgelieferte Updates auf die Zahl der aktiven Anwendungen schließen.

Nun will der Open-Source-Spezialist OpenLogic dieses Handicap bei quelloffener Software kompensieren und für genauere Zahlen sorgen. Über ein Software-Tool soll nun eine Art Volkszählung von Open-Source-Programmen durchgeführt werden.

Denn schließlich kann jeder, der eine quelloffene Software heruntergeladen hat, diese beliebig oft selbst weiterverwenden, verändern oder gar an Dritte weitergeben. Allerdings können solche Zahlen auch in die andere Richtung umschlagen. Ein Download bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Software auch eingesetzt ist.

Manche laden Programme nur herunter, um damit zu experimentieren oder sie gegebenenfalls irgendwann zu testen. Andere deinstallieren das Programm, wenn es nicht den Erwartungen entspricht. Und so liegt die Zahl der Downloads meist höher als die der produktiven Systeme. Auch aktive Anwender können die gleiche Software mehrere Male herunterladen, etwa, weil sie einen Systemcrash hatten oder neue Server aufsetzen.

Nun soll OSS Discovery helfen, Licht in die Dunkelziffer zu bringen.Das Tool wird ebenfalls unter einer Open-Source-Lizenz freigegeben.

Dabei durchsucht das Tool die Netzwerke der Anwender nach quelloffener Software. Derzeit versucht OpenLogic noch Entwickler zu bewegen, bestimmte Muster in ihren Programmen zu melden, um die Analyse der Netzwerke zu erleichtern.

Die Daten, die dieses Tool ermittelt, werden dann an eine ebenfalls offene Datenbank übermittelt. Diese Informationen können auch für die Administratoren der einzelnen Untenrehmen von Nutzen sein, heißt es von OpenLogic.

Denn so bekommen sie ein detailliertes Bild, welche Programme im Unternehmen laufen und auch in welchem Umfang andere Unternehmen auf quelloffene Produkte setzen. Einblick in die anonymisierten Daten erhalten jedoch nur Teilnehmer an dem Programm, das Anfang nächsten Jahres starten soll.

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Silicon-Redaktion

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