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SAP stemmt die ersten Business-Objects-Produkte

“Das war die richtige Akquisition mit dem richtigen Partner zur richtigen Zeit”, so fasste Henning Kagermann, Vorstandssprecher der SAP, die vollzogene Übernahme von Business Objects (BO) zusammen. Jetzt will SAP mit dem Aufbau einer eigenen Abteilung Lösungen für Business Performance Management und Informationsanalyse anbieten.

Das Segment, mit dem jetzt neu die Business User angesprochen werden sollen, soll Kunden helfen, die richtigen Informationen zu strukturieren und zu verwalten. Ähnliches sei auch bei SAP vorhanden gewesen; es habe sich aus der Netweaver-Welt entwickelt, das Geschäft habe sich im vergangenen Jahr verdoppelt und jetzt, mit BO, sei eine Marktführerschaft angestrebt, sagte Kagermann in einem Gespräch mit der europäischen Presse. “Hier sind zwei Marktführer zusammengetroffen: für Anwendungen, Business Process sowie Business Performance Management und für Business Intelligence”, sagte der SAP-Manager. Kunden, die ihr Geschäft optimieren wollen, sollen jetzt einheitlich angesprochen werden – die Partner der Walldorfer ziehen mit und haben bereits ihre Zustimmung ausgedrückt.

Die neuen Produkte, die von Business Objects initiiert wurden und jetzt unterm SAP-Dach stehen, sollen unter anderem für Netweaver-Umgebungen optimiert sein. “Aber selbstverständlich berücksichtigen wir auch Kunden, die die Lösungen als Standalone brauchen”, schränkte Kagermann ein. Dies gelte im Besonderen für die Midmarket-Kunden. Die neuen Softwarepakete gliedern sich in drei Kategorien: Lösungen zur Geschäftsoptimierung, Anwendungen für die Business-Intelligence-Plattform sowie spezielle Pakete für kleine und mittelständische Unternehmen.

Die Angebote umfassen: Management der Finanzleistung; Unternehmenssteuerung, Risikomanagement und Einhaltung gesetzlicher Auflagen; Berichte und Visualisierung; Unternehmensanalysen, Berichte und Abfragen; Datenintegration und Datenqualität; Stammdatenpflege. “Wir transformieren die Art, wie die welt funktioniert, indem wir Menschen, Informationen und das Business zusammenbringen”, umriss John Schwartz, der ehemalige CEO von BO die neuen Angebote.

Für die Mittelständler gehen die SAP-Reihe ‘All in One’ und die BO-Reihe ‘Edge Standard’ eine Verbindung ein. Crystal Reports Server Package und Business Objects Edge Series Package runden das Angebot ab. “Kunden mit jeder Art von Plattform und jeder Art von Geschäftsaktivität werden von der Übernahme und den neuen Produkten profitieren können”, schwärmte auch Schwartz. Er wird mit einigen seiner ehemaligen Co-Manager die neue Business-User-orientierte Abteilung von SAP leiten und darf seine derzeit 7000 Angestellten mitnehmen. Synergien, so ließ Kagermann durchblicken, sollen sich vor allem im oberen Angestellten- und Managementbereich abspielen; unten sollen sie nur durch das Zurückfahren bereits neu eingeplanter Stellen entstehen, nicht durch Entlassungen.

Die strategischen Labors von BO in Paris und Vancouver sollen ebenfalls erhalten bleiben und sich auch mit Integrationsarbeiten in die Netweaver-Welt beschäftigen. In der Plattform gibt es bereits Business-Intelligence-Ansätze. Diese sollen mit der kräftigen Dosis BO abheben. Ziel ist für SAP, ein echtes End-to-End-Angebot für Business Intelligence zu verkaufen und dadurch den anderen großen Anbietern Oracle, IBM und Microsoft ein Schnippchen zu schlagen. Und auch, um in Richtung Realtime Business Intelligence zu gehen.

Silicon-Redaktion

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