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Bitkom: Drei-Stufen-Plan für Zuwanderung

Am 1. August 2000 wurden die ersten Arbeitsgenehmigungen für ausländische IT-Experten vergeben. Damit reagierte die damalige Bundesregierung auf den großen Mangel an IT-Spezialisten. Seitdem sind rund 33.000 IT-Experten auf diesem Weg nach Deutschland gekommen

“Die Greencard hat eine wichtige Debatte über Zuwanderung angestoßen”, sagte Bitkom-Präsident Professor Dr. August-Wilhelm Scheer. “Die derzeit gültigen Gesetze sind für den Zuzug von Hochqualifizierten aber immer noch zu restriktiv.” Der Bitkom schlägt deshalb einen Drei-Stufen-Plan für eine erleichterte Zuwanderung von Hochqualifizierten vor:

1. Zügige Verbesserung der bestehenden Gesetzeslage: Bislang müssen Nicht-EU-Bürger einen festen Arbeitsplatz nachweisen, um eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Dabei prüft die zuständige Arbeitsagentur, ob der entsprechende Job nicht auch von einem arbeitslosen Deutschen gemacht werden könnte. Bei Berufsgruppen wie IT-Experten und Ingenieuren, in denen der strukturelle Expertenengpass besonders groß ist, sollte auf diese so genannte Vorrangprüfung verzichtet werden. Das Mindesteinkommen für den Erhalt einer Niederlassungserlaubnis sollte außerdem von 66.000 Euro im Jahr auf rund 40.000 Euro gesenkt werden.

2. Start einer Informations- und Marketing-Kampagne ‘Study and Work in Germany’: Die bestehenden Möglichkeiten der Zuwanderung müssen im Ausland aktiv beworben werden. Dazu müssen die entsprechenden Informationen, zum Beispiel auf einer zentralen Website, aufbereitet werden. Botschaften, Auslandshandelskammern und Verbände sowie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sollten zu diesem Zweck eng zusammenarbeiten.

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Silicon-Redaktion

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  • Zuwanderung wie es sich Herr Scheer wünscht
    Die Gesetze sind noch viel zu locker.

    Das Schmarotzertum vieler Verbände und einiger der angeschlossener Unternehmen nach billigeren Arbeitskräften sollte endlich aufhören, viel lieber sollte man mal endlich anfangen die eigenen Menschen im eigenen Lande auszubilden.

    Leider warten im Schlepptau jeder einzelnen angeworbenen Arbeitskraft zig-Familienangehörige, - wer kann es ihnen verdenken -, die auch ins Paradies wollen. Unausgebildete im Rahmen der Familienzusammenführung und ab in die sozialen Netze, die ohnehin bankrott sind.

    Der liebe Herr Professor Scheer sollte lieber auswandern und woanders seine schlauen Thesen und Forderungen aufstellen. Ansonsten sollte er sich lieber um die Ausbildung hiesiger Menschen bemühen. Das wäre produktiver als der inzwischen krankhafte Lobbyismus für die eigene Tasche und entgegen dem Allgemeinwohl.

  • Auf dem richtigen Weg
    Im Gegensatz zu Hajo begrüsse ich diese Initiative und halte das für einen guten Weg unsere Misere bei den Fachkräften zu mildern.
    Und Hajo ins Stammbuch geschrieben: Sie gehen von falschen Voraussetzungen aus, es gibt keinen schnellen Königsweg zu einem Ingenieur oder Informatikabschluß. Also schnell (oder langsam) mal unsere Arbeitslosen umzuschulen funktioniert nicht. Jeder Arbeitslose hat einen weitgehenden Anspruch auf Fortbildungsmaßnahmen und da wo die Qualifikation verbessert werden kann passiert das auch. Aber ein Abi plus ein Studium nachholen funktioniert höchst selten.
    Und diese Arbeitskräfte sind mit ihren Steuergeldern, Sozialversicherungsabgaben und ihren Einkäufen in Deutschland die Leute die erst Hartz IV möglich machen. Meist kommen sie aus Ländern in denen sowas nicht existiert und weder sie noch ihre Familie werden voraussichtlich unser soziales Netz in Anspruch nehmen. Im übrigen gilt das auch für gut ausgebildete deutsche Arbeitnehmer. Je höher die Qualifikation desto seltener Arbeitslosigkeit und wenn doch dann kürzer als bei anderen Arbeitnehmern.

  • snoopy ist vermutlich Lobbyist
    oder er ist im Begriff einer zu werden und möchte hiermit seine Bewerbung unterstützen.
    Alle von ihm angeführten Argumente gehen stur an der vorhandenen Wirklichkeit vorbei.
    Wir hier in der Bundesrepublik sollten unsere Probleme,die eigentlich immer von Interessensvertretern der Wirtschaft herbei geredet werden, zunächst einmal mit unseren eigenen Bordmitteln lösen.
    Es gibt ein riesiges Potential an brachliegenden Kräften ( Niedriglöhner, Arbeitsverleiher, Hatz4er,1Eurojobber).Hier sind beileibe nicht alle faul oder unterqualifiziert.
    Hier müssen die von uns gewählten Politiker vordringlich die richtigen Weichen stellen ohne sich von dem brachialen Lobbyismus der Wirtschaft leiten oder stören zu lassen.
    Einwanderer sind hier sehr herzlich willkommen, egal aus welchem Land.
    Nur Respekt vor unserer Lebensweise und Kultur sollten sie mitbringen oder sich hier erwerben.
    Eine gewisse Integration würde nicht schaden, kann aber nicht Bedingung sein.

    MfG
    Gerhard

  • Bitkom zur Zuwanderung
    Schon wieder eine Greencard-Diskussion? Sind die Inder und Osteuropäer schon wieder zu teuer - oder weitergewandert nach Großbritannien?
    Welche Auslagerung von Arbeitsplätzen sollen wir diesmal finanzieren? Afrika? Die sind noch billiger!

    Vielleicht sollten sich die Herren und Damen Politiker und Großunternehmer die Binnenkonjunktur des Landes ansehen, anstatt in ihrem Export- und sonstigen globalen Größenwahn unüberlegte Statements zu plappern!

    Kümmert euch mal um euer eigenes Volk, bevor ihr die Taschen der Globalisten stopft. Und erzählt nichts von Arbeitsplätzen, die sind euch so etwas von egal!

    Die einzigen Hochqualifizierten die wir brauchen, fehlen in den Personalabteilungen (engsoz HR-Recruiting) und vor allem in der Politik. Jeder Mittelstandsfuzzy will heutzutage nur Wunderkinder einstellen. Die Qualität, die Erfahrung, die echten "Könner", die lassen sie nicht mal ins Vorgespräch. Weil irgendwelche Titel, Diplome oder sonstige Zettel fehlen.

    Armes bürokratisches Deutschland - du bist soziales Entwicklungsland und mit Leuten a la Brüderle und Co. bleibst du das auch!

  • Es ist eine Frechheit wie hier das Lohndumping wieder weiter betrieben werden soll
    Unsere IT, und auch in fast allen anderen Branchen ist es so,
    wird seit zig Jahren von erfahrenen und in der Regel gut verdienenden Mitarbeiter/innen "befreit".

    Jetzt das Gejammer der Industrie von angeblich fehlenden Fachkräften zu hören ist sowohl falsch als auch unlauter.

    Es gibt genügend Fachkräfte in Deutschland. Genau die, die angeblich so händeringend gesucht werden. Man muss sie nur einstellen, der Markt ist voller Arbeitssuchender hochqualifizierter 1 Eurojobber und Hartz4ler, aber laut Statistik sind das ja keine Arbeitsuschenden. Welch eine Verhöhnung der Menschen und welch ein Selbstbetrug der Agentur für Arbeit und des Sozial- und Arbeitsministers.

    Noch eins: gebt den Arbeitssuchenden endlich das Gehalt, das Ihr euch selber gebt.

    Dann funktioniert der Binnenmarkt eventuell wieder, und nach einer finanziellen Erholungsphase der Eingestellten wird auch wieder konsumiert und alle verdienen daran.

    Und genau das wollen doch alle in Deutschland, oder nicht?

    Die öffentlich Sklaverei der Leiharbeitsfirmen gehört in der bestehenden Form abgeschafft. Die Damen und Herren der Politik , die dieses Verbrechen zugelassen haben, gehören zumindest aus ihrer Partei entlassen und sollten regresspflichtig für den angerichteten Schaden bei jedem einzelnen und bei dem vernichtetem Volksvermögen herangezogen werden.

    Es grüßt ein erfahrener und engagierter Manager i.R..

  • Ergänzungen
    @ Gerhard: Nur all zu wahr, werden wir nur leider nicht mehr erleben...

    @ snoopy: Ich darf zitiren: "Jeder Arbeitslose hat einen weitgehenden Anspruch auf Fortbildungsmaßnahmen und da wo die Qualifikation verbessert werden kann passiert das auch."
    HaHaHa! Da muss ich mal heftigst lachen. Habe selber eine Fortbildungsmaßnahme in Richtung IT wargenommen, dort fanden sich auch Personen, welche dort einfach nichts zu suchen hatten, weil Desinteresse / sowas von Fachfremd / bzw. geparkt vom Arbeitsamt ob einer schöneren Statistik! Ein Originalkommentar: "Ich hab meine Abfindung und geh' eh# nicht mehr arbeiten..." In die Arbeitslosigkeit fortgebildet...
    Also erzähl nicht so einen Mist!

  • Ergänzung 2
    @Andreas
    "@ snoopy: Ich darf zitiren: "Jeder Arbeitslose hat einen weitgehenden Anspruch auf Fortbildungsmaßnahmen und da wo die Qualifikation verbessert werden kann passiert das auch."
    HaHaHa! Da muss ich mal heftigst lachen. Habe selber eine Fortbildungsmaßnahme in Richtung IT wargenommen..."

    Was meine Aussage unterstützt. Durch Fortbildungsmaßnahmen des Arbeitsamtes, selbst dort wo sie wahrgenommen werden, werden nicht zig-tausende von qualifizierten Kräften gewonnen.
    Natürlich könnte man durch Verbesserungen, Straffungen diese Fortbildungsmaßnahmen optimieren und verbessern - finde ich gut. Aber gegen ein mehrjähriges Studium auf aktuellem Stand können solche Fortbildungsmaßnahmen nicht gleiche Qualifikation bringen.
    Im übrigen wird die Verbesserung der Einwanderung mit Lohndumping gleichgesetzt und das ist schon mal eine vollkommen verkehrte Sicht der Dinge. Im Gegenteil, wenn wir keine qualifizierten Mitarbeiter (egal ob Deutsche oder Eingewanderte) für unsere Firmen haben wird eine Verlagerung ins Ausland stattfinden. Denn Firmen werden expandieren ob mit uns Deutschen oder ohne uns.

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