Steve Jobs wollte Sony mit Mac OS X verführen

Wir schreiben das Jahr 2001 und der ehemalige Sony-CEO Kunitake Ando spielt eine Runde Golf mit Steve Jobs auf Hawaii. Als Überraschung zeigt der verstorbene Apple-Chef dem Japaner ein Vaio-Notebook, das mit Mac OS X läuft. Bahnt sich da eine Liaison zwischen dem Apfel und Sony an? Nein, denn Sonys Entwickler haben etwas dagegen.

Apple-Gründer Steve Jobs als Manga. Quelle: Mari Yamazaki.

Nach Aussagen von Ando habe sich die Geschichte genauso abgespielt. In einem Interview mit dem Journalisten Nobuyuki Hayashi plauderte der Ex-Sony-CEO über die Fast-Kooperation mit Apple. Doch warum wollte der Apple-Gründer das abgeschottet Apple-Ökosystem gegenüber dem japanischen Elektronikkonzern öffnen? Es soll die Bewunderung von Jobs für den Sony-Mitgründer Akio Morita gewesen sein.

Doch es sollte nicht sein. Das Angebot kam zur falschen Zeit. Sonys Vaio-Reihe feierte Erfolge und das Entwickler-Team hatte etwas dagegen. Denn es war schon zu weit mit der Windows-Optimierung für die Notebooks fortgeschritten. Eine Anpassung von OS X sah das Team als eine Verschwendung von Ressourcen.

Hätte Sony mit einer Vaio-Mac-Variante mit der PC-Sparte auch heute noch Gewinne erzielen können? Diese Frage wird für immer unbeantwortet bleiben. Diesen Geschäftsbereich inklusive Vaio will der Elektronikkonzern an einen japanischen Investmentfonds verkaufen.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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