IBMs Umsatz geht erneut zurück

IBM hat seine Bilanz für das vierte Quartal 2014 (PDF) veröffentlicht. Demnach geht der Umsatz ein weiteres Mal zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fallen die Einnahmen um 12 Prozent auf 24,1 Milliarden Dollar. Auch beim Nettogewinn muss der Konzern einen Rückgang verzeichnen. Er schrumpft um 11,3 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Nach Unternehmensangaben belasten eingestellte Geschäftsbereiche und Währungsschwankungen die Bilanz.

Der Non-GAAP-Aktiengewinn übertrifft allerdings mit 5,81 Dollar die Erwartungen der Analysten. Sie hatten einen Überschuss von 5,41 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 24,77 Milliarden Dollar prognostiziert. Von der gestern veröffentlichten Bilanz waren Anleger jedoch nicht überzeugt. Das Papier verlor im nachbörslichen Handel 1,85 Prozent seines Werts und ging auf 154,05 Dollar zurück. Damit liegt der Kurs nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief von 150,50 Dollar.

Die Umsatzeinbußen betreffen alle Geschäftsbereiche von IBM. Die Global Technology Services Group meldete 9,17 Milliarden Dollar, das entspricht einem Minus von 7,6 Prozent, Der Umsatz der Sparte Global Business Services sank um 8,5 Prozent auf 4,35 Milliarden Dollar. Der Bereich Software steuerte mit 7,6 Milliarden Dollar 6,9 Prozent weniger zum Konzernumsatz bei als im vierten Quartal 2013. Einen deutlichen Rückgang der Einnahmen gab es bei der Systems and Technology Group. Diese brachen um 39 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar ein.

IBMs Cloud-Geschäft konnte 2014 weiter zulegen. (Grafik: IBM)

IBMs Cloud-Geschäft legt zu

2014 konnte sich IBMs Cloud-Geschäft allerdings um 60 Prozent auf 7 Milliarden Dollar steigern. Der Bereich Anayltics meldet ein Plus um 7 Prozent auf 17 Milliarden Dollar. Zusammen steuern sie mittlerweile 27 Prozent des Jahresumsatzes bei. Jedoch können sie nicht die schlechten Ergebnisse in den Kernbereichen kompensieren.

Folglich ging IBMs Jahresumsatz 2014 um 5,7 Prozent auf 92,8 Milliarden Dollar zurück. Allerdings erhöhte sich die Bruttogewinnmarge leicht um 0,5 Punkte auf 50 Prozent. Der Jahresgewinn ging um 27,1 Prozent auf 12 Milliarden Dollar zurück. Darin enthalten ist jedoch ein einmaliger Verlust in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar aus eingestellten Geschäftsbereichen.

Aussicht auf 2015

IBM erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen Aktiengewinn zwischen 15,75 und 16,50 Dollar. Das entspräche einem Zuwachs von bis zu 6 Prozent. Um das zu erreichen, will der Konzern die Geschäfte in den Bereichen Mobile, Analytics, E-Commerce, Cloud Services und kognitives Computing weiter ausbauen.

Die Herausforderung wird es sein, die Sparten so schnell zu stärken, dass sie tatsächlich die Schwächen der Hardwaresparte auffangen können. “IBM ist ein großer Konzern, was bedeutet, dass es wahrscheinlich etwas dauert, bevor eine Änderung des Geschäfts Resultate zeigt. Das Unternehmen hat die richtigen Schritte eingeleitet, indem es sich von Geschäftsbereichen mit geringer Qualität getrennt und in Wachstum investiert hat”, sagte Joseph Foresi, Analyst bei Janney Capital Markets.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie IBM? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

KI in der Versicherungsbranche: Deloitte erwartet höhere Skalierung

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen planen derzeit Investitionen in die KI-Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.

12 Stunden ago

Bitkom: Digitalbranche wächst um 4,6 Prozent

Vor allem das Geschäft mit Software soll stark zulegen. Allein für den KI-Bereich erwartet der…

18 Stunden ago

Sind software-definierte Fahrzeuge bald die Regel?

Einer IBM-Studie zufolge gehen 74 Prozent der Führungskräfte in der Autoindustrie davon aus, dass das…

19 Stunden ago

Prior1: Rechenzentren stehen an einem Wendepunkt

Rechenzentrum-Trends 2025: KI-Power, grüne Energie und modulare Flexibilität.

21 Stunden ago

Aufbau einer echten Cyberresilienz

Cybersecurity ist ein komplexes Zusammenspiel von Prävention, Detektion, Reaktion und Reflexion, sagt Gastautor Alexander Bogocz…

21 Stunden ago

Darktrace: Multi-Agenten-Systeme und Insider-Angriffe

KI-Security-Trends 2025: Zunahme von Angriffen auf OT-Systeme bedrohen Betriebstechnologie.

21 Stunden ago