Deutsche Unternehmen wollen bis zum Jahr 2020 knapp 850 Millionen Euro in Anwendungen aus dem Bereich Virtual Reality und Mixed Reality investieren. Zu dieser Prognosen kommen die Autoren der Studie “Head Mounted Displays in deutschen Unternehmen”, die gemeinsam von Deloitte, Fraunhofer FIT und Bitkom durchgeführt und jetzt vorgelegt wurde.
Der Großteil der geplanten Investitionen wird dabei in eine breite Palette neuer Anwendungen fließen: Der Studie zufolge entfallen voraussichtlich fast 90 Prozent des Umsatzes im B2B auf die Entwicklung, Lizenzierung und Maintenance spezieller Unternehmenslösungen. Die Umsätze mit Virtual-, Augmented- und Mixed-Reality-Hardware im B2B-Bereich steigen demnach bis 2020 in Deutschland auf 88 Millionen Euro. So viel werden dann also Unternehmen für diverse Computerbrillen ausgeben, die sie für ihre Mitarbeiter oder Kunden erwerben. Das sind nach Ansicht der Studie dann meist standardisierte oder sogar für Consumer gedachte Brillen, die ohne größere Anpassungen eingesetzt und aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren deutlich günstiger werden.
Geld kostet der Studie zufolge vor allem die Einbindung in vorhandene IT-Systeme und die Entwicklung von Updates und neuen Versionen der Anwendungen, die das Standard-Gerät für den speziellen Zweck nutzbar machen. Bereits jetzt würden “signifikante Umsätze” mit Logistiklösungen, Remote Maintenance sowie in der Produktion erwirtschaftet. In den nächsten Monaten werde dann der Bereich Produktpräsentationen & Visualisierung besonders stark wachsen. Mittel- bis langfristig sieht die Studie großes Potenzial bei Conferencing & Collaboration – macht dies allerdings davon abhängig, inwieweit Produkte wie Microsofts HoloLens, wenn sie dann marktreif sind, die Erwartungen der Benutzer erfüllen können.
“Der Einsatz von Head Mounted Displays zu Marketingzwecken ist jetzt kurzfristig so lange möglich, wie sie noch dem Reiz des Neuen unterliegen. Innovationen für den Arbeitsplatz der Zukunft sind da viel nachhaltiger, aber nicht von der Stange zu haben. Sie erfordern einen kooperativen Innovationsprozess unter Einbeziehung der betreffenden Mitarbeiter”, erklärt Leif Oppermann, Leiter Mixed and Augmented Reality Solutions beim Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT.
Bereits jetzt ist ein breites Hardware- Spektrum verfügbar oder zumindest durch die Hersteller in Vorbereitung. Die Autoren der Studie gliedern das in fünf wesentliche Brillentypen: Für Virtual Reality stehen Low-End-Versionen wie Google Cardboards, Mobile VR- Brillen und Full-Feature-Brillen zur Verfügung. Smart Glasses sowie bereits jetzt als “Next-Generation-Brillen” bezeichnete Produkte decken den Bereich Augmented Reality und Mixed Reality ab.
Je nach Einsatzgebiet biete es sich an, auf unterschiedliche Typen zurückzugreifen. Als Beispiel für preiswerte Low-End-VR-Brillen nennt die Studie den Einsatz im Marketing, teure aber auch wesentlich bessere Full-Feature-Brillen empfiehlt sie für virtuelle Showrooms, Schulungen oder die Produktentwicklung. Smart Glasses wiederum hätten Stärken bei Wartungsarbeiten, in der Logistik und der Produktion. Vorreite seien insbesondere bei letzterem Volkswagen, Airbus und Fiat. In der Logistik hat Bechtle auf Basis von SAP-Software eines der ersten großen Projekte hierzulande umgesetzt.
Der eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. hat diese Woche zudem darauf hingewiesen, dass seiner Ansicht nach das Potenzial von Augmented Reality – insbesondere im Business-Umfeld – „auf breiter Basis völlig unterschätzt wird.“ Er grenzt Augmented Reality, wobei digitale Informationen in die Wahrnehmung der realen Welt passgenau eingeblendet werden, deutlich von Virtual Reality ab, wo Nutzer in eine “künstliche Umgebung ohne Bezug zur Realität” versetzt werden. “Mixed Reality” kann als Überbegriff für beide und alle Variationen von beiden verstanden werden.
“Die Anreicherung der Wahrnehmung der realen Welt durch Zusatzinformationen wird sich als ein Mega-Trend entpuppen”, prognostiziert Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Direktorin Mobile im eco Verband. Auch sie geht davon aus, dass sich für verschiedene Einsatzgebiete unterschiedliche Technologien für Augmented Reality durchsetzen werden.
Auch nach Einschätzung des eco Verband werden Augmented Reality oder Mixed Reality künftig insbesondere in Fertigung und Logistik weit verbreitet sein. “Mit der Industrie 4.0 hält auch die Augmented Reality Einzug in die industrielle Fertigung”, so Horster. Beispielsweise könnten in Werksbrillen die nächsten Arbeitsschritte direkt eingeblendet und bei falschen Handgriffen Warnungen angezeigt werden.
“Montage- und Reparaturtätigkeiten werden einfacher, fehlerfreier und nachvollziehbarer, wenn die jeweils notwendigen Maßnahmen im Sichtfeld eingeblendet werden und beispielsweise auch gleich die notwendige Passform eines Ersatzteils in der korrekten Position dargestellt wird”, so Horster weiter. Und in der Logistik sehe der Gabelstaplerfahrer im “wahrsten Sinne des Wortes direkt vor seinen Augen, was er genau wo abholen und wohin fahren soll.”
Daneben weist der Verband aber auch auf die Möglichkeiten hin, die sich für deutsche Unternehmen ergeben, die die neuen Technologien nicht intern verwenden, sondern auf ihrer Basis Produkte entwickeln wollen – nicht nur für Firmen, sondern auch für Verbraucher. „Mit der neuen Generation von AR-Brillen wird sich beispielsweise eine völlig neue Generation von Brett- und Raumspielen durchsetzen“, so Thorsten Unger, Geschäftsführer des mit dem eco kooperierenden GAME-Verbandes. “Wer künftig eine mit Augmented Reality angereicherte Version von Monopoly im eigenen Wohnzimmer spielen wird, wird wohl nie mehr zu einem klassischen Brett zurück wollen. Es stehen dann ganz andere Möglichkeiten der Interaktion und Darstellung zur Verfügung.”
Das Zusammenspiel von Cloud und KI stellt Hyperscaler, IT-Partner und Endkunden vor neue Herausforderungen.
Auf Basis der Lösungen Customer 360 und Data Cloud im Zusammenspiel mit Agentforce will Hotelkette…
Mikroautomatisierungen sind ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Entwicklungen, sagt Sofiane Fessi von Dataiku im Interview.
Trends 2025: Mobile Risiken, Phishing-Techniken und Sideloading-Angriffe.
Trends 2025: Kontinuierliche Überwachung und Früherkennung potenzieller Bedrohungen werden zum Standard, ebenso wie robustere Authentifizierungsmaßnahmen.
Angriffe mit Quantencomputern rücken näher. Vor allem KRITIS-Betreiber sollten sich bereits jetzt gegen Datenabschöpfung wappnen.