Amazon verpasst Umsatzerwartungen im vierten Quartal

Amazon hat die Umsatzerwartungen von Analysten im vierten Quartal nicht erfüllt. Der Prognose von 137,68 Milliarden Dollar stehen in der nach Börsenschluss veröffentlicht Bilanz 137,4 Milliarden Dollar gegenüber. Der Nettogewinn verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu auf 14,3 Milliarden Dollar. Allerdings sind darin rund 11,8 Milliarden Dollar aus einem Aktiengeschäft enthalten – der operative Gewinn halbierte sich nahezu auf 3,5 Milliarden Dollar.

Darüber hinaus fiel Amazons Umsatzschätzung des laufenden ersten Quartals deutlich geringer aus als in den Modellen der Analysten. Während Amazon 112 bis 117 Milliarden Dollar anstrebt, geht die Wall Street von 120,94 Milliarden Dollar aus.

Anleger nahmen die Kennzahlen trotzdem sehr positiv auf. Nach einem eher schwachen Börsentag für Technikwerte an der New Yorker Börse legte die Amazon-Aktie im nachbörslichen Handel kräftig zu. Zwischenzeitlich lag das Plus bei über 15 Prozent – bis sich der Kurs schließlich bei 3172,25 Dollar und somit 14 Prozent oberhalb des gestrigen Schlusskurses einpendelte. In den vergangenen 52 Wochen kostete eine Amazon-Aktie zwischen 2707,04 und 3.773,08 Dollar.

In den USA bescherte das Handelsgeschäft Amazon Einnahmen in Höhe von 82,36 Milliarden Dollar (plus 9 Prozent). Das internationale Handelsgeschäft schrumpfte indes um ein Prozent auf 37,27 Milliarden Dollar. Insgesamt erwirtschafteten beide Bereiche einen operativen Verlust von 1,83 Milliarden Dollar – im Dezemberquartal 2009 wies die Bilanz an der Stelle noch einen Überschuss von 3,3 Milliarden Dollar aus.

Der Umsatz von Cloudsparte AWS kletterte um 40 Prozent auf 17,78 Milliarden Dollar. Abzüglich der operativen Kosten verblieb ein Gewinn von 5,29 Milliarden Dollar, 46 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Darüber hinaus kündigte Amazon erstmals seit 2018 eine Preiserhöhung für die Prime-Mitgliedschaft in den USA an. Das Abonnement soll künftig statt 12,99 Dollar pro Monat 14,99 Dollar kosten. Der jährliche Preis legt um 20 Dollar auf 139 Dollar zu. Die Anpassung begründete das Unternehmen mit den immer umfangreicheren Leistungen, die Amazon Prime bieten soll, und auch mit gestiegenen Lohn- und Transportkosten. Neukunden zahlen die höheren Preise ab 18. Februar, vorhandene Kunden bittet Amazon am 25. März 2022 zur Kasse, allerdings erst mit der Verlängerung ihrer aktuellen Mitgliedschaft.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Bausteine für den verantwortungsvollen Einsatz von KI

Drei Bausteine bilden die Grundlage für eine KI-Governance: Dokumentation von KI-Projekten, Model Evaluation und Monitoring…

20 Stunden ago

Sicheres Identity Proofing im Remote-Betrieb

Eine Harmonisierung der Vorschriften für RIDP-Prozesse wird dazu beitragen, Angriffe künftig besser abwehren zu können,…

20 Stunden ago

Proalpha kauft holländischen ERP-Spezialisten

Die Übernahme der Metaal Kennis Groep soll den Zugang zur Metallindustrie verbessern. Im Fokus stehen…

1 Tag ago

Jobsorgen durch KI: Deutsche eher gelassen

EY hat Mitarbeitende in neun europäischen Ländern dazu befragt, wie stark KI ihren Arbeitsalltag verändert.

2 Tagen ago

DePIN: Ein neues Paradigma für Europas Cloud-Infrastruktur

Kann die Privatwirtschaft mit DePINs – dezentralen, physischen Infrastrukturnetzwerken – erreichen, was Gaia-X bislang vergeblich…

2 Tagen ago

Implementierung und Nutzung entscheidend für MFA-Sicherheit

Analyse zur Anfälligkeit von MFA auf Basis von 15.000 Push-basierten Angriffen. Größte Schwachstelle ist die…

2 Tagen ago