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Samsung zeigt Cloud-Dienste für das Internet der Dinge

Samsung hat auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz in San Francisco Cloud-Services präsentiert, welche die Software- und Hardware-Produkte seiner IoT-Plattform Artik erweitern. Die Artik Cloud beinhaltet Tools, die es Firmen erlaubt, Daten von vernetzten Geräten oder Cloud-Diensten sicher zu sammeln, zu speichern, zu analysieren und weiterzuverarbeiten.

Anders als andere Cloud-Plattformen für das Internet der Dinge bricht die Artik Cloud laut Samsung mit isoliert arbeitenden Geräten, Diensten und Technologien. Die Koreaner beschreiben sie als “offene Datenaustauschplattform mit einfach verwendbaren, freien Programmierschnittstellen und Tools”. Neue IoT-Lösungen und -Services sollen sich damit schnell zur Marktreife führen lassen.

Übersicht über die Architektur der Artik Cloud (Bild: Samsung)

Laut Samsung war die Plattform zur Verbesserung der Interoperabilität zwischen Geräten und Anwendungen drei Jahre in der Entwicklung. Sie ist ab sofort kommerziell erhältlich und wird in einem mehrstufigen Preismodell offeriert: Für den Einstieg und den Testbetrieb ist die Artik Cloud mit einer Limitierung auf 150 monatliche Übertragungen und höchstens 25 verbundene Geräten kostenlos verfügbar. Für 1500, 10.000 beziehungsweise 100.000 Übertragungen pro Monat verlangt Samsung monatlich 0,75, 2 respektive 6 Dollar pro Gerät. Preise für noch mehr Übertragungen müssen per E-Mail erfragt werden.

Mit der Markteinführung seiner im Mai vergangenen Jahres angekündigten IoT-Chipreihe hatte Samsung im Februar begonnen. Sie beinhaltet drei Ausführungen namens Artik 1, Artik 5 und Artik 10, die Unterschiede in Leistung, Preis und Komplexität aufweisen. Das günstigste Modell kostet unter 10 Dollar, das teuerste knapp 100 Dollar. Samsung will mit ihnen die von seinen Smartphones bekannte Technologie in den IoT-Markt bringen. Entwickler und Produktdesigner sollen damit “jedes gewünschte Gerät” ausrüsten können.

Artik 1 (Bild: Samsung)

Mit einer Grundfläche von 12 mal 12 Millimetern ist der Artik 1 der kleinste und leistungsschwächste Vertreter der Chipreihe. Er kombiniert eine MIPS32-basierte Dual-Core-CPU, 1 MByte SRAM, 4 MByte Flash-Storage, eine Energieverwaltung, eine Verschlüsselungsengine sowie ein Bluetooth-LE-Modul. Ein mit 250 MHz getakteter Prozessorkern ist für anspruchsvollere Arbeitslasten zuständig, während ein stromsparender Kern mit 80 MHz weniger rechenintensive Aufgaben übernimmt. Darüber hinaus integriert der Artik 1 einen 9-Achsen-Bewegungssensor mit Gyroskop, Beschleunigungssensor und Magnetometer. Samsung zufolge ist er für IoT-Geräte wie Beacon-Sender, Fitness-Tracker oder intelligente Armbänder konzipiert.

Der Artik 5 verfügt über Abmessungen von 2,9 mal 2,5 mal 0,35 Zentimeter und ist dem Hersteller zufolge vor allem für Smarthome-Hubs geeignet. Er offeriert eine Zweikern-CPU auf ARM-A7-Basis mit 1 GHz Takt, 512 MByte DDR3-RAM und 4 GByte Flash-Storage. Hinzu kommen verschiedene Sicherheitsfunktionen, WLAN-Unterstützung nach den Standards 802.11b/g/n sowie De- und Encoder für Video.

Artik 10 (Bild: Samsung)

Das leistungsfähigste Modell Artik 10 ist insbesondere für den Antriebe von Heimservern und Personal Clouds gedacht. Er bringt auf einer Fläche von 3,9 mal 2,9 Zentimetern bei einer Bauhöhe von 3,5 Millimetern eine Octa-Core-CPU mit 2 GByte DDR3-RAM und 16 GByte Flashspeicher unter. Der Anwendungsprozessor besteht aus vier ARM-A15-Kernen mit 1,3 GHz Takt und vier A7-Kernen mit 1 GHz. Außerdem unterstützt der Chip HD-Video-Kodierung sowie 5.1-Audio.

Samsungs Co-CEO Boo-Keun Yoon hatte im Januar 2015 auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas angekündigt, dass 90 Prozent aller von Samsung gefertigten Geräte – von Smartphones bis hin zu Kühlschränken – sich bis 2017 mit dem Internet verbinden werden können. Dies soll bis 2020 für den gesamten Produktkatalog gelten. Auf der diesjährigen CES erklärte der Präsident der Samsung-Sparte Business Solutions, Won-Pyo Hong, man werde gemeinsam mit Microsoft Geräte für das Internet der Dinge entwickeln, die Windows 10 als Betriebssystem einsetzen.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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Rainer Schneider

Zwischen September 2013 und Juni 2016 war Rainer zunächst als Volontär udn später als Redakteur hauptsächlich für ITespresso im Einsatz, schrieb aber gerne auch Artikel für silicon.de und ZDNet. Schwerpunkte waren IT-Security und Mobile.

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