Der Zuschauer soll nun die Möglichkeit haben, sich dort unterhalten zu lassen wo es ihm am besten passt und nicht nur im heimischen Wohnzimmer. Das planen beispielsweise die Anbieter von Basisstationen, die an den heimischen Fernseher oder einen digitalen Videorekorder angeschlossen werden. Damit können die Zuschauer auf das heimische Fernsehprogramm oder ihre digital gespeicherten Unterhaltungsinhalte ortsunabhängig zugreifen. Die Signale werden dabei innerhalb des Hauses oder der Wohnung über kabelloses WiFi auf weitere Endgeräte übertragen.
Außerhalb können die Inhalte übers Internet gesendet und dann beispielsweise mit einem Laptop angeschaut werden. Der Wunsch nach Flexibilität wird derzeit vor allem bei Geschäftsreisenden oder länger im Ausland lebenden Personen erwartet. Auch Sportfans sollen angesprochen werden, die es sich nicht erlauben können, unterwegs eine Spielübertragung zu verpassen. Für den durchschnittlichen Verbraucher dürfte eher die hausinterne Übertragung attraktiv sein. Vor allem zwei Anbieter machen sich gegenwärtig daran, den europäischen Markt zu erobern: Sony und das amerikanische Unternehmen Slingmedia.
Pioniere mit Schwächen
Sonys LocationFree wird an die heimische Unterhaltungsanlage angeschlossen und sendet Video- und Audiodaten an bis zu sechs externe Geräte des Kunden. Attraktiv ist dabei, dass Sonys mobile Spielekonsole, PlayStation Portable, unterstützt wird. Bei den neuen Geräten ist die entsprechende Software bereits vorinstalliert. Durch Lizenzierungsverträge sollen sukzessive weitere Geräte hinzukommen – beispielsweise Handys und PDAs. Nachteilig wirkt es sich jedoch aus, dass nur ein Gerät gleichzeitig unterstützt werden kann. Ein weiteres Problem: Schaut ein Familienmitglied in der Ferne TV und wechselt den Kanal, geschieht dies auch daheim. Familiäre Konflikte sind also vorprogrammiert.
Auf dem deutschen Markt wird LocationFree seit Anfang des Jahres angeboten. Und damit hat Sony einen regionalen Vorteil gegenüber dem größten Konkurrenten auf diesem Gebiet: Slingmedia, deren Slingbox bislang nur in Großbritannien in den Verkaufsregalen steht. Beide Geräte haben eine sehr ähnliche Funktionalität und sind eben deshalb auch mit denselben Herausforderungen konfrontiert. Diese sind vor allem auf drei Gebieten zu erwarten: Seitens der Technik, des Wettbewerbs bzw. des Absatzmarktes, sowie unter Umständen seitens der Rechteinhaber digitaler Medieninhalte.
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