Die hochmoderne Fabrik für die Herstellung von Kopierern kann sich gegen den günstigen Wettbewerb aus China nicht mehr durchsetzen, berichtete Die Zeit. Der einzige deutsche Produktionsstandort im hessischen Gießen wird deshalb geschlossen. “Der anhaltende Kostendruck in der Produktion von Kopierern erfordert eine Konzentration auf wenige kostengünstige Standorte”, sagte die Sprecherin von Canon Gießen, Harue Zipse-Utsunomiya.
Im vergangenen Jahr wurden noch rund 10.000 Schwarz-Weiß-Kopierer am deutschen Standort gefertigt. Die Firmensprecherin betonte, dass “das Ende der Produktion keineswegs eine Folge mangelnder Qualität oder fehlenden Einsatzes der Mitarbeiter sei”.
Aus Sicht des weltweit tätigen Canon-Konzerns ist das Aus für die Niederlassung in Hessen nicht zu vermeiden. Alle Mitbewerber in Europa haben schon lange ihre Kopierer-Produktion nach Asien verlegt. “Dieser Entwicklung konnten wir uns nicht länger verschließen, wenn wir weiterhin im Wettbewerb bestehen wollen, der Preiskampf im Segment Schwarz-Weiß-Kopierer ist einfach zu stark”, sagte die Unternehmenssprecherin.
Canon entlässt aufgrund der Werksschließung 250 Mitarbeiter. Die Geschäftsführung und der Betriebsrat des Unternehmens wollen für die Betroffenen einen Interessenausgleich erzielen und einen Sozialplan aushandeln. Insgesamt sind am Standort Gießen 400 Menschen beschäftigt. “Die Leute sind bedrückt, weil sie nicht wissen, wen die Kündigungen treffen”, sagte die Betriebsrätin Monika Müller. Der Teil der Mitarbeiter, die von einer Entlassung verschont werden, sollen sich künftig auf Service- und Unterstützungsdienste konzentrieren.
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