Der Softwarehersteller Siebel ist mit seinen ehrgeizigen Plänen, die Hauptversammlung seiner Aktionäre nur noch online abzuwickeln gründlich baden gegangen. Nach heftigen Protesten von Aktionärsverbänden und Wissenschaftlern hat das Unternehmen von Tom Siebel nun doch einen größeren Saal in San Mateo (Kalifornien) angemietet und die Aktionäre eingeladen.
Die könnten nämlich ihrem Ärger über zu üppige Bonuszahlungen an das Management nicht richtig Luft machen, wenn sie nur über eine Online-Verbindung teilnehmen könnten, so die Befürchtung. Dazu läuft derzeit auch ein Gerichtsverfahren. Ohne direkten Kontakt könnten die Aktionäre ihre Kontrollfunktion des Management nicht richtig wahrnehmen, meint auch der Chef des Forschungszentrums für Unternehmensführung an der Universität Dealware, Charles Elson.
Nun wird also Tom Siebel selbst vertreten sein. Wer sich aus dem Management außerdem noch den Aktionären stellt, ist derzeit noch unklar. Eigentlich, so heißt es aus dem Unternehmen, habe man mit der Online-Hauptversammlung die Zugangs- und Partizipationsmöglichkeiten erweitern wollen. Eine solch ablehnende Reaktion habe man nicht erwartet.
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