In den Vereinigten Staaten wächst die Zahl derjenigen Verbraucher, die ihren Festnetz-Telefonanschluss vollständig aufgeben und sich ausschließlich auf ihr Mobiltelefon verlassen. Insgesamt 7,5 Millionen Amerikaner sparen sich die monatlichen Anschlussgebühren, rechnet die Aufsichtsbehörde Federal Communications Commission (FCC) vor. Die Zahl der Festnetzanschlüsse hat demnach innerhalb der vergangenen drei Jahre um 5 Millionen abgenommen, das sind 3 Prozent der installierten Basis.
Dabei ist die Durchdringung des US-amerikanischen Mobilfunkmarkts mit 50 Prozent noch immer weit hinter der von europäischen Ländern. Ursache ist die dünne Besiedlung in weiten Teilen des Landes – dort lohnt der Aufbau und Betrieb von Mobilfunkanlagen nicht. Gleichzeitig haben viele Amerikaner aber die Möglichkeit, einen Internetzugang über Kabelmodems zu nutzen. Sobald die Gesprächsgebühren im Mobilfunk sich denen im Festnetz annähern, sieht jeder zweite US-Haushalt tatsächlich keinen Grund für einen Festnetzanschluss mehr, belegt der kalifornische Marktforscher Primetrica mit einer aktuellen Umfrage.
Die traditionellen TK-Anbieter geben sich derweil noch gelassen. Denn für breitbandige DSL-Anschlüsse und andere digitale Dienste, etwa in Verbindung mit interaktiven TV-Angeboten, sei die Kupferleitung zum Kunden noch immer von großer Bedeutung. Der Siegeszug der mobilen Telefonie müsse nicht ausschließlich auf Kosten der Festnetzinfrastruktur gehen, heißt es etwa bei Verizon. Der Bedarf an Kommunikationsleistungen sei insgesamt gestiegen, meint Vice President Link Hoewing. Das Unternehmen bietet inzwischen kombinierte Festnetz- und Mobilfunkverträge aus einer Hand an.
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