Chefs nutzen Spyware gegen Mitarbeiter

Die als Spyware bekannten Spionage-Programme haben offenbar eine neue Bestimmung. Dienten sie bislang dazu, Informationen zu sammeln, die zu gezielten Werbezwecken verwendet wurden, macht das Programm eine neue Karriere und empfiehlt sich manchem Chef als Monitoring-Tool, mit dem sich Mitarbeiter überwachen lassen.
Dieser Trend entwickelt sich gerade in den USA. Dort setzen immer mehr Unternehmen die Programme ein, um das Arbeits- oder Surfverhalten der Mitarbeiter zu kontrollieren. Denn Spyware an sich ist nicht illegal. Die Software kann erlaubterweise zum Beispiel auf den Rechner eines Mitarbeiters gespielt werden um herauszufinden, ob er Firmeneigentum stiehlt.

Allerdings ist nicht garantiert, dass die protokollierten Informationen als Beweismittel vor Gericht anerkannt werden. Denn verboten ist, private Daten des Mitarbeiters abzuschöpfen, beispielsweise, wenn er in seiner Mittagspause im Internet einkauft und seine Kreditkartenummer eingibt, die dann von der Software protokolliert wird. Experten raten deshalb, wenn es überhaupt sein muss, als Unternehmen nicht selbst auf den PCs zu schnüffeln. Besser ist, eine unabhängige Stelle mit der Installation und Überwachung der Ergebnisse zu betrauen. So kann man im Fall einer gerichtlichen Auseinandersetzung auch eine objektive Stelle vorweisen.

Normalerweise werden Software-Programme als Spyware bezeichnet, wenn sie mittels eines Virus Informationen über den Benutzer sammeln, die anschließend an Werbefirmen weiter verkauft werden. Durch die Daten können die Werber gezielt Werbung versenden, die auf das so ermittelte Profil des Nutzers abgestimmt ist. Das Ganze passiert natürlich ohne das Wissen des Betroffenen. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Software-Lösungen, die versuchen, auf dem PC heimlich installierte Spyware aufzuspüren und zu löschen.

Silicon-Redaktion

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