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Vollendete Schöpfung: Sony spielt Gott

Sony gibt der Technik eine menschliche Gestalt. Mit dem neuen Androiden ‘Qrio’ hat der japanische Elektronikkonzern Sony den ersten Balance-fähigen Roboter geschaffen. Der Name Qrio steht für ‘quest for curiosity’ (Streben nach Neugierde). Der agile Blech-Held kann tanzen, Fußball spielen und neuerdings auch joggen. Damit stellte der 58 Zentimeter große Roboter seinen Schöpfern eine gigantische Aufgabe: Denn um laufen zu können, muss der Roboter für kurze Zeit beide Beine gleichzeitig vom Boden abheben, was bislang nicht möglich war. Sony stellte die Maschine am Donnerstag in Tokio der Presse vor.
Qrio das Laufen beizubringen erforderte den Sony-Experten zufolge einen größeren Umbau seiner Gelenke und eine Aufrüstung seines Hauptprozessors. Die größte Herausforderung war dabei das Problem des Gleichgewichts und die Koordination komplexer Bewegungsabläufe. Anders als beim Gehen seien beim Laufen für kurze Zeit beide Beine gleichzeitig in der Luft, erläuterte Sony-Sprecher Shinji Obana. Dieser Moment dauert bei Qrio vier Hundertstel Sekunden, und er springt nur etwa fünf Millimeter in die Höhe.

Dauerläufe sind von dem neuen Roboter allerdings vorerst nicht zu erwarten. Bislang schafft er nur eine Strecke von drei Metern im Tempo von etwa 14 Metern pro Stunde. Der  ‘Ur-Terminator’ ist demnach noch keine echte Konkurrenz für den Menschen. Trotzdem ist ‘Qrio’ einzigartig innerhalb seiner ‘Spezies Maschine’. Das verdeutlicht vor allem auch der Preis des Robo-Pioniers. Qrio soll ungefähr so viel wie ein Luxusauto kosten, hieß es. Sony sieht seinen Silber-Schützling künftig in der Rolle eines ‘Unternehmensbotschafters’: Qrio soll für technischen Fortschritt werben.

Silicon-Redaktion

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