Shawn Fanning, der ehemalige Internet-Anarchist und Erzrivale der Musikindustrie, arbeitet offenbar an einer kommerziellen Lösung für Peer-to-Peer-Netzwerke (P2P). Der Gründer von Napster, dem ersten Netzwerk zum freien Datentausch, fühlt sich wenig bemüßigt, seiner angestammten Rolle gerecht zu werden und hat mit dem Projekt ‘Snocap’ bereits gute Resonanz aus der Musikindustrie.
Unter Berufung auf interne Kreise berichten amerikanische Medien, dass Fanning zusammen mit Ron Conway, ebenfalls ein Mitbegründer von Napster, seit Monaten an einem Code bastle, der getauschte Daten im eigenen Netzwerk mit einer Art elektronischem Fingerabdruck versehen soll. Beim Herunterladen erkennt eine Software diese Markierung und bricht den Ladevorgang von lizenzpflichtigen Stücken ab, bis der User eine Gebühr bezahlt.
Doch hänge der Erfolg des neuen Projektes davon ab, ob sich auch die Betreiber von P2P-Netzwerken wie Kazaa oder LimeWire von der Idee überzeugen lassen. Derzeit führen die P2P-Gesellschaften wie Sharman und Altnet und die Vertreter der Musikindustrie Verhandlungen lediglich vor Gericht. Sie zeigten sich bislang aber von Fannings neuem Projekt nicht sonderlich beeindruckt, und hätten noch nicht auf seinen Vorschlag reagiert, wie es aus gut informierten Kreisen hieß.
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