Hersteller legen beim Gadget-Minimalismus nach

Je kleiner die Geräte werden, desto schwerer sind sie auch im Unternehmenseinsatz unterzubringen. Jetzt wirbt sogar ein minimierter XP-Computer um Kunden. Doch während die Beta-Tester begeistert sind, geben inzwischen die ersten Marketing-Manager bei Handy- und PDA-Herstellern zu, dass die oft zu winzigen Geräte zwar schick aussehen, aber nichts taugen.
“In einigen Fällen werden die Geräte so klein, dass sie ihre Funktionalität dabei einbüssen”, fasst ein Marketing-Berater aus dem Silicon Valley seine Erfahrungen zusammen. Für ihn ist der Apple-Musik-Allrounder iPod Mini das Höchste der Gefühle, wenn es um die Geräteschrumpfung geht. Hier seien Form, Funktionalität, Gewicht und Bedienbarkeit mit dem Design eine nahezu perfekte Verbindung eingegangen. Aber sein eigenes Handy, so betont er gegenüber der New York Times im Chor mit vielen Anwendern rund um den Globus, hätte er wegen seiner “elfenhaften Ausmaße” bereits vor Wut des öfteren gern im Bad entsorgt.

Getrieben wird die fortschreitende Minimierung zwar durch bessere Funktionen bei Touch-Pad-basierten Elementen, die die Schalter und Knöpfchen ablösen, die erwachsene Menschen sowieso nur noch selten bedienen könnten. Aber gerade bei Unternehmensanschaffungen würde das Design und die Ästhetik oft eher entscheiden als die Notwendigkeit, bestimmte Anwendungen einzupassen oder eben die Bedienbarkeit und die Robustheit beim Praxiseinsatz. “Ein paar Regentropfen muss jedes High-Tech-Gerät aushalten”, sagt ein Software-Vertriebsmann im Vorfeld der Systems.

Doch wie es damit bei dem neuesten Winzling steht, wurde offenbar noch nicht getestet: OQO heißt er, gesprochen ‘Ouh-Kjuh-Ouh’. Etwa so groß wie ein iPod soll er sein und eine bedienbare Mini-Tastaur und sämtliche Funktionen eines voll funktionsfähigen Windows XP Rechners haben. Ehemalige Apple-Designer haben sich zusammengetan, um den kleinsten bedienbaren Rechner für die Jackentasche zu bauen. Er soll für ganz normale Geschäftsanwendungen geeignet sein. Allerdings empfiehlt es sich, Texte vor dem Bearbeiten in einer Schriftgröße ab 15 Punkt aufwärts abzuspeichern: Der Monitor sei zwar sehr klar und erlaube auch das Arbeiten bei Sonneneinstrahlung – jedoch sind Buchstaben in ursprünglich 10-Punkt-Schrift auf dem OQO auf unlesbare 1-Punkt-Größen zusammengeschnurrt.

Silicon-Redaktion

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