Abschied von der Per-CPU-Lizenz bei Oracle

Gerade noch war es ein Gerücht – jetzt bestätigt eine Managerin, dass Oracle die  umstrittene CPU-Lizenz endlich in den Ruhestand schickt.

Ein Rechenbeispiel für die neue Lizenz besagt, dass Kunden für eine Suite ‘Oracle 10g Enterprise Edition’, die auf einem Vier-Wege-Server mit zwei Kernen läuft, bisher 320.000 Dollar zu zahlen hatten und jetzt nur noch 240.000 Dollar berappen müssen – das gilt aber nur, wenn 40.000 Dollar pro CPU zugrunde gelegt sind.

Woods hat aber nicht nur an neue Verträge, sondern sogar an rückwirkende Leistungen gedacht. So seien Partner und Großkunden, die im vergangenen Quartal noch zu alten Preisen abgeschlossen hätten, “in die Pläne mit einbezogen” worden. Ein nicht näher genannter Partner von Oracle sagt allerdings, der jüngste Schritt des Konzerns sei das geringste gewesen, was Oracle tun musste. Schließlich werde beim Sprung auf Multi-Core oft nur eine Produktivitätssteigerung der Systeme von 1 auf 1,5 erreicht – zu zahlen seien jetzt zwar nicht mehr 2, aber immer noch 1,75 des eigentlich gerechtfertigten Preises. Eine Bepreisung nach tatsächlicher Performance steht noch aus.

Außerdem hat sich der Konzern bereits eine Art von Hintertür eingebaut: Wie es weiter heißt, wird immer aufgerundet. Das heißt im Klartext: 1,75 des Preises beim Zwei-Kerne-System wird aufgerundet auf – sie ahnten es bereits – 2. Dennoch sprechen Partner und Kunden davon, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung sei. Aber sie erwarten weitere Schritte.