“Deutschland kommt als Standort nicht in die engere Wahl” – diese Aussage eines Managers des Industrial Investment Council (IIC) gegenüber dem Manager-Magazin wurde nun von einem Sprecher des weltgrößten Computerherstellers Dell bestätigt. Demnach wird das neue Europa-Werk des Konzerns nicht in Ostdeutschland errichtet, sondern in Osteuropa. Vor allem die Region Halle in Sachsen-Anhalt hatte sich Hoffnungen auf eine weitere Ansiedlung gemacht, nachdem Dell dort bereits am 1. September ein Service- und Vertriebszentrum eröffnet hatte.
Grund für die Entscheidung gegen Ostdeutschland seien nicht die Lohnkosten gewesen, betonte Firmensprecher Stefan Böttinger. Vielmehr hätten eine Reihe von Faktoren wie Logistik, die Infrastruktur, potenzielle Mitarbeiter und die Kundennähe eine Rolle gespielt. Über den endgültigen Standort soll nun “im Laufe des Jahres” entschieden werden. Als Favoriten gelten Standorte wie Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei – das hatten Dell-Manager bereits vor einigen Wochen gegenüber silicon.de durchblicken lassen.
Die endgültige Entscheidung soll nun in den kommenden Wochen fallen – im vierten Quartal 2006 ist der Produktionsstart für die neue Fabrik geplant. Grund für die Abkehr von Deutschland ist nach Meinung von Halles Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler das Lohnkostengefüge in Deutschland. “Die Entscheidung ist nicht gegen Halle, sondern offenbar gegen ganz Deutschland gefallen.” Aufgabe des von Bund und Ländern getragenen IIC ist es, Investoren für Ostdeutschland gewinnen.
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