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Rettung für DSL kommt aus der Fränkischen Schweiz

Digital Subscriber Line, kurz DSL, soll auf dem Land noch effektiver werden. Die letzten weißen DSL-Flecken auf der deutschen Landkarte sollen verschwinden. Dafür will das Unternehmen Vierling zusammen mit Forschern der Uni Nürnberg/Erlangen sorgen.

Dafür wird jetzt eine Technologie entwickelt, die die Reichweite von DSL optimieren soll. Nebensprechstörungen auf DSL-Leitungen sollen dadurch auch weniger werden. Die Technik heißt Interference Cancellation (IFC) und basiert auf dem Prinzip der Störungskompensation durch gezielte Signalüberlagerung. Ziel ist es, die Verfügbarkeit von DSL vor allem in ländlichen Regionen zu verbessern. Und die Firma aus dem fränkischen Ebermannstadt will IFC weiterverwenden und somit vom weltweiten DSL-Boom profitieren.

“Wir analysieren die Nebensprechstörungen auf den DSL-Leitungen und speisen in Echtzeit Kompensationssignale ein”, erklärt Georg Herrmann, Manager Product Line MS/Q bei Vierling. “Auf diese Weise heben wir die Störsignale auf und erhöhen die Reichweite der Signale.” Zusätzlich nehmen Bandbreite und Stabilität der Anschlüsse zu. Erste Tests mit dem IFC-Demonstrator haben demnach gezeigt, dass sich die Störungen weitgehend ausgleichen lassen, so dass die Reichweite von DSL um bis zu 20 Prozent steigt.

Bisher ist DSL schließlich meist für Hausanschlüsse verfügbar, die nicht weiter als dreieinhalb bis vier Kilometer vom nächsten Hauptverteiler entfernt sein dürfen. Gerade in ländlichen Regionen führt dies aber, neben marktwirtschaftlichen Erwägungen, auch aus technischen Gründen zu einer lückenhaften Versorgung. Durch die insgesamt schnell steigende Zahl der DSL-Anschlüsse werden die Nebensprechstörungen weiter zunehmen und die Verfügbarkeit von DSL einschränken, prophezeien die Projektteilnehmer bei dem TK-Ausrüster.

Die vermehrten Nebensprechstörungen sind demnach der immer dichteren Beschaltung der vorhandenen Kupferkabel geschuldet. Diese waren schließlich ursprünglich nicht für DSL vorgesehen. IFC funktioniert im Idealfall so, dass die Kunden einfach einen entsprechenden IFC-Stecker auf die Leitungen aufschalten. Das System fängt sofort an, die Störungen zu messen und auszugleichen. Gesucht werden jetzt nur noch Geldgeber und erste Kunden in Deutschland und Europa.

Silicon-Redaktion

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