Avaya teilt sich Fußball-Kommunikation mit Telekom

Dabei ist der US-TK-Ausrüster vor allem für Aufbau und Betrieb der Stadionverkabelung und ihre Anbindung an ein Datenzentrum und ein Control Center zuständig. “12 Stadien, einige Headquarter-Hotels, VIP-Offices für das Organisationskomitee der Fifa, deren Handys und PDAs sowie viele Dinge, an die wir jetzt noch gar nicht denken können, werden von uns in ein sicheres, kontrolliertes Netzwerk integriert”, sagte Avaya-Geschäftsführer Hans-Jürgen Bahde auf einer Veranstaltung in Frankfurt.

Die Installation des dafür benötigten Netzwerks findet derzeit statt. Etwa 1000 Kilometer an Trassen für Verkabelung wurden demnach allein in den 12 Stadien der WM verlegt. Nach und nach werden jetzt die Serverschränke mit Routern, Switches und Verkabelung, Wireless-Anschlüssen und Steckplätzen aus dem IT- und Feldtest-Zentrum bei Avaya in die Stadien versetzt. Die Sponsoren rechnen mit etwa 4500 Endgeräten, die anzuschließen sind. Immerhin müssen neben den Funktionären der Fußballwelt auch die 15.000 freiwilligen Helfer unterschiedlicher Bereiche und etwa 15.000 Journalisten aus aller Welt angebunden werden. Und nicht zuletzt die Akkreditierung der Fans läuft über Avaya-Netze. “Die Fifa hat für die Akkreditierung eine Zeitvorgabe von 10 Minuten gegeben, etwa 150.000 Akkreditierungen müssen also in diesem Zeitfenster sicher und korrekt ablaufen”, ergänzt Projektleiter Karsten Hobbie.

Neben einem hohen Anteil an “kurzfristigen Änderungswünschen” vor und während der WM – vor allem gehe es hierbei um mobile Anbindungswünsche, da sich Gespräche “erfahrungsgemäß häufig in die Hotelbar verlagern” – müssen auch logistische Aufgaben bewältigt werden. So seien manche IT-Zentren in den Stadien so schwer zu erreichen, dass die Serverschränke von Rittal zerteilt und im IT-Raum erst wieder zusammengesetzt werden müssen. Der Hersteller sei allerdings darauf eingerichtet und biete Lösungen. Redundante Auslegung der Local Area Network und Wide Area Network Struktur ist dabei aber “selbstverständlich”, sagt der Projektleiter. Eine zentrale Verwaltung der Nebenstellen, Redundanzen der Server, unterbrechungsfreie Stromversorgung, Authentisierung und Kontrolle der Techniker, Kameraüberwachung der Server und die Bereitstellung geprüfter Servicetechniker vor Ort sollen für reibungslosen Ablauf sorgen. “Wir sind so gut wie möglich vorbereitet – doch man findet bei einem Großereignis nie eine statische Umgebung vor, deshalb rechnen wir mit Change Requests von etwa 20 – 30 Prozent”, sagte Hobbie.

Silicon-Redaktion

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