Daher wollen Verleger und Zeitungsgruppen nun eine Art Rechte-Management auf ihren Seiten installieren, das den Zugriff der Suchseiten beschränken soll. Umsetzen wollen die Verleger das mit dem eigenen Standard ‘Automated Content Access Protocol’, kurz ACAP.
“Diese industrieweite Initiative ist die Antwort auf die steigende Frustration der Verleger, die viel Geld in Online-Inhalte investieren”, kommentierte Gavin O’Reilly, Vorsitzender der World Association of Newspapers.
Indem das System den Suchmaschinen nur so viel Inhalt liefert, wie das die Verlage auch wünschen, soll dieses Digital Rights Management (DRM) helfen, weitere Konflikte zwischen Verlagen und Suchportalen auszuräumen.
ACAP würde dann verhindern, dass ein Dienst wie Google News über die Eingabe von Stichwörtern bei verschiedenen Publikationen Inhalte ‘abgrast’ und sie dem Anwender zur Verfügung stellt. So wurde Google in zwei Fällen gerichtlich untersagt, weiterhin die Inhalte zweier belgischer Zeitungen zu indexieren und weiterzuverbreiten.
Mit dem Standard wollen die Verlage auch den Betreibern wie Google, Yahoo oder MSN einen Riegel vorschieben und die Kontrolle über ihre Inhalte zurückgewinnen. Solche Dienste würden immer mehr als ‘Verlage’ wahr genommen. Daher wollen die Verleger und damit die Lieferanten der Inhalte technisch die Nutzung der Inhalte durch Dritte behindern.
Dennoch sind für solche Beschränkungen gemeinsame Standards nötig. Über ACAP sind Suchmaschinen zwar nach wie vor in der Lage, die Inhalte zu indexieren (was durchaus im Interesse der Verlage ist), jedoch können die Verleger dann auch festlegen, wie, für wie lange und vor allem zu welchen Gebühren die Inhalte von Dritten verwertet werden können.
Google hingegen sieht sich – anhängiger Verfahren wie in Frankreich zum Trotz – im Recht. So erklärte ein Sprecherin gegenüber der Sunday Times, dass die Verlage schließlich die Möglichkeit hätten, ihre Inhalte für Google News und Google Print zu sperren. Solange die Betroffenen keine Beschwerde einlegten, nutze Google eben die Inhalte und verletze damit auch keine Urheberrechte.
Erste Kosten für den neuen Standard werden auf knapp 500.000 Dollar geschätzt, für die vor allem Beratung eingekauft werden soll. Neben der World Association of Newspapers sind auch die European Newspaper Publishers Association und die International Publishers Association sowie das European Publishers Council an dem Projekt beteiligt.
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