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MP3-Vater Brandenburg in Bayern

Davon zeigte sich der Vater des MP3-Formats, Prof. Dr. Karlheinz Brandenburg, auf der Konferenz “Media in Transition – Von Gutenberg zu Google” im Goethe-Institut in München überzeugt. Alle Versuche der großen Medienhäuser, etwa mittels DRM die Zirkulation von digitalen Inhalten zu reglementieren, sind seiner Meinung nach komplett gescheitert. Musik und Filme werden künftig schrankenlos im Internet kursieren.

Für den Nutzer, so Brandenburg, stellt sich künftig eigentlich nur mehr die Frage, wie er mit dem (Über)Angebot an Medieninhalten umgehen soll. Seine Antwort: Ausgefeilte Suchfunktionen rücken in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Nur mittels ausgeklügelten Strategien könne der Konsument die Kontrolle über seinen Heimserver behalten. Auf diesen werden nämlich laut Brandenburg sämtliche Medieninhalte gespeichert werden – und zwar ganz automatisch und während der Nutzer diese konsumiert. “Ich spreche von Speicherkapazitäten im Terabyte-Bereich”, stellte Brandenburg klar. “Nicht im Bereich von Gigabytes!”

Als eine der möglichen Suchansätze bezeichnete Brandenburg das “Vorsummen” – der Rechner erkennt dann die gesummte Melodie und präsentiert das Original-Lied. “Entscheidend sind damit für die zukünftige Mediennutzung die Sangeskünste von jedem Einzelnen”, schmunzelte der Professor. Die Elektronik-Kette bietet bereits heute seinen Kunden in ausgewählten Filialen diese Methode an.

Der Titel von Brandenburgs Vortrag hieß “DRM (Digital Rights Management), MPEG, AudioID: die Zukunft der Medientechnologie”. Brandenburg ist bekanntlich unter anderem der Entwickler des MP3-Formats. Er wurde im Jahr 2000 Inhaber des Lehrstuhls Elektronische Medientechnik des Instituts für Medientechnik an der Technischen Universität Ilmenau. Im Mai des selben Jahres wurde er zum Leiter der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Elektronische Medientechnologie AEMT in Ilmenau ernannt, im Januar 2004 zum Leiter des neu gegründeten Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau. Letzteres stellt heute auch seinen Forschungsschwerpunkt dar.

Silicon-Redaktion

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